begabte Musiker
drückt sich das eigene Selbstverständnis aus, das Mihai Nadin als »Rückspiegelsyndrom«
klassifiziert. »Auf der Suche nach neuen Werten oder in der Konfrontation mit
unvereinbaren Antworten auf drängende Fragen orientiert man sich gern an einer im
Rückblick oft problemlos erscheinenden Vergangenheit« (ebd.: 48). Und auch wenn
diese Vergangenheit gar nicht so problemlos wahrgenommen wird, so wird am
Bewährten nicht nur festgehalten, was zu unterstützen ist, sondern das Bewährte
zuweilen auch absolut gesetzt, indem Neues nur aufgenommen und akzeptiert ist,
sofern es der Entwicklungslinie der Tradition entstammt oder folgt. Das stimmt
bedenklich, da es gerade die die Tradition übermittelnde Institutionen gefährdet und
nachgerade dann auch die Musik der Tradition. Der Schritt auf die heutige »ars
nova« hin wird schmerzlich vermisst oder wird zumindest