noch so vorgefunden werden wie einstmals
dargestellt, so darf man getrost davon ausgehen, dass aufgrund mangelnder Pflege
nur Überholtes auf solchen Seiten noch angeboten wird, sodass Web-Sites wie
diese in einem Medium, das die Aktualität präferiert, weitgehend Irrelevanz
beweisen werden. Überhaupt ist sodann zu hinterfragen, inwieweit es Sinn macht,
musikalische Netzinhalte im Sinne einer Übersicht zu präsentieren, zu beschreiben, zu
kritisieren, wenn – wie eine Untersuchung von »BrightPlanet« es angibt – das
WorldWideWeb zurzeit (Stand 2001) über 550 Milliarden HTML-Dokumente
aufweist und ohnedies insgesamt über 500 mal größer sein soll als bislang
angenommen.2
Weder die eine Herangehensweise (Darstellung technischer Komponenten) noch die andere (Darstellung spezifischer Netzinhalte) scheint so wirklich sinnvoll und wird hier auch nicht gewählt, um sich mit dem Netz auseinander zu setzen. Interessanter und wohl auch effektiver dürfte es sein, von einer Metaebene aus zu diskutieren und von dieser Ebene aus musikwissenschaftliche wie musikpädagogische Konsequenzen abzuleiten. Dabei spielen technische Bedingungen oder konkrete Web-Sites zwar auch immer eine Rolle, einer allzu dominanten Fokussierung des vordergründig Technischen wie Augenscheinlichen, die in einer musikwissenschaftlichen und -pädagogischen Auseinandersetzung dem Gesamtphänomen Internet wenig gerecht werden dürfte, wäre vorgebeugt. Statt dessen wird Technik auf ihre Wirkmöglichkeiten und Einflussmaßnahmen – bezogen auf menschliche Intentionen – hin befragt (vgl. auch Schläbitz 1997). Zu diesem Zweck wiederum werden exemplarisch Web-Sites vorgestellt und von einer Metaebene aus beleuchtet. Aus dem Dargestellten abgeleitete Phänomene schließlich werden musikwissenschaftlich wie musikpädagogisch gewichtet und diskutiert. |