- 21 -Schläbitz, Norbert: Mit System ins Durcheinander  
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Denken ausgerichtet ist? Das teleologische Moment der Avantgarde ist somit aufgegriffen.
  • Mit dem Kapitel »Business as (un)usual?! – Aufbruch in eine neue Tauschkultur« wird das Spannungsfeld zwischen global und lokal ausgeleuchtet und verdeutlicht, dass zwischen diesen beiden Polen keine Aporie besteht, sondern dass der Fortbestand sowie die Entwicklung des einen (lokal) notwendig in der Existenz des anderen (global) gründet. Dass in diesem Zusammenhang Regelverletzungen weniger zu beklagen sind (wie im Falle der Tauschbörsen »Napster« & Co die Musikindustrie dies macht) denn als zur Entwicklung notwendige »Übel« zu begrüßen sind, wird am Beispiel der Tauschbörsen und mehr noch am Beispiel der Vereinnahmung jugendkultureller Werte durch die Wirtschaft herausgearbeitet. Wo man Entwicklung wohin auch immer sucht, darf der Parasit nicht fehlen, kann als zentrale These vorausgestellt werden. Nicht fehlen darf in diesem Zusammenhang auch die Frage des »Copyrights«, das mit der Tauschkultur beeinträchtigt ist.
  • »Die ›Ästhetik der Existenz‹ im Zeitalter neuer ›Technologien des Selbst‹« setzt sich dezidiert mit den Individuationsprozessen im Internet auseinander. Dabei wird das Netz als Spiegelwelt der manifesten Welt verstanden, die selber als Spiegel im Spiegel scheint, und im Netz statthabende Individuationsprozesse werden als Fortschreibungen von Seinskonstituierungen untersucht, wie sie auch in der gegenständlichen Welt üblich sind. Dabei wird also immer wieder zurückbezogen auf die analoge Hardware-Welt, da die virtuelle Welt wie zu Beginn schon angedeutet nicht aus dem Nichts geboren wird, sondern durch Auseinandersetzung mit gegebenen Gründen als Reflexionsereignis »existiert«. Eine Hardware-Welt setzt eben das virtuelle Nichts in die Welt – das ist das eine, das andere – die Ideen stellen Übersetzungen der analogen Welt in einer Umwelt dar, was Ideen transformiert und weiterentwickelt. Eine Entgegensetzung analoge Hardware-Welt versus digitale Software-Welt (wie dies mancherorts beschrieben und oft genug als apokalyptisch verurteilt wird) würde also den komplexen Rückkopplungsprozessen schlicht nicht gerecht werden. Analog und digital sind nicht als Polaritäten oder spiegelbildlich zu verstehen, sondern komplementär respektive vernetzt zu denken. Es geht hierbei dabei um die Selbstsetzung und –stilisierung durch eine Form der Selbstsorge, bei der Verantwortung übernommen wird für den Zusammenstand auserwählter Lebensstile, die weniger obligatorisch von der Gesellschaft gesetzt, sondern eher fakultativ im gesellschaftlichen Feld verfügbar sind.
  • Die Musikkommunikation ist das Thema des folgenden Kapitels – »Wie sich alles ›erhält‹ und ›erhellt‹. Von der Musik der tausend Plateaus oder ihrem Bau«. Während zunächst der sozusagen Mikrokosmos Musik am Beispiel ausgewählter Musik auf seine spezifischen Qualitäten hin untersucht wird und auch das Künstlertum entsprechend qualifiziert wird, wird im Anschluss daran der Makrokosmos musikalisches Internet beleuchtet »Weltenklang der ›global-player‹ – Soziales Gedächtnis ›Internet‹«. Dabei werden

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