Tonname: gandhāra (Ga), Farbe: goldenes Gelb, Gottheit: Śārasvāti, Tierlaut:
Stimme der Ziege
Tonname: madhyama (Ma), Farbe: funkelndes Weiß, Gottheit: Śiva, Tierlaut:
Stimme des Reihers
Tonname: pañcama (Pa), Farbe: Schwarz, Gottheit: Viṣṇu, Tierlaut: Stimme des
Kuckucks
Tonname: dhaivata (Dha), Farbe: Gelb, Gottheit: Ganeṣa, Tierlaut: Stimme des
Frosches
Tonname: niṣāda (Ni), Farbe: bunt, vielfarbig, Gottheit: die
Sonne,
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Tierlaut: Stimme des Elefanten
Neben der Zuordnung einzelner Töne zu den rasa werden, in Anlehnung an Mataṇga,
die rāga-s nach den Tages- und Jahreszeiten klassifiziert, in denen sie gesungen oder
gespielt werden sollen.
Einige der bei Śārṅgadeva erwähnten rāga-Namen sind heute noch gebräuchlich (z. B. Hindola,
Dipāka, Vehāri),
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wenngleich die musikalische Struktur sich im Laufe der Zeit erheblich geändert haben
dürfte.
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Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Musik im 13. Jahrhundert als
eigenständige Kunstform längst etabliert ist, und ihr eine, dem altindischen Theater
gleichwertige, ästhetische Potenz zugeschrieben wird. Unter Einbeziehung der
korrespondierenden rasa, Tages- und Jahreszeiten, Farben und Gottheiten ist das
synästhetische und musikalisch zentrale Konzept »rāga« bereits vollständig entwickelt.
Der emotionale Gehalt der rāga-s, der sich im Laufe der nächsten Jahrhunderte zu
einem ausgesprochenen Persönlichkeitscharakter entwickeln wird, findet im Saṅgitaratnākara seinen Ursprung.
2.5. Ästhetische Entwicklungen im 15., 16. und 17. Jahrhundert
Diesem Kapitel wird bewusst keine musiktheoretische Schrift zugrunde gelegt, da sich
die Veränderung des musikästhetischen Konzeptes dieser Zeit am besten anhand
außermusikalischer Entwicklungen zeigen lässt.
Ab dem 10. Jahrhundert macht sich der islamische Einfluss im Norden Indiens
bemerkbar und nimmt im Verlauf der nächsten 300 Jahre kontinuierlich zu. Um 1300
sind die wichtigsten politischen und kulturellen Zentren Nordindiens unter muslimischer
Kontrolle, während der Süden von diesen Entwicklungen relativ unberührt
bleibt.
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Der kulturelle Austausch zwischen Hinduismus und Islam wird begleitet von
vielen musikalischen Neuerungen, was die Spaltung in eine nord- und eine
südindische Musiktradition zur Folge hat. Viele Herrscher versammeln die besten
Künstler ihrer Zeit an den Höfen. Musik, Malerei und Dichtkunst erleben einen
ungeheuren Aufschwung, wodurch die Künste erneut zusammenzuwachsen
beginnen.
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Im 15. Jahrhundert entstehen auf diese Weise zahlreiche sog.
rāgamāla,