- 48 -Schmidt, Markus: Ästhetik und Emotion in der nordindischen Kunstmusik 
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  • Keines der Ergebnisse ist in irgendeiner Form sinnvoll interpretierbar.
  • Wie Keil/Keil und Deva/Virmani zu den Ergebnissen ihrer Studien kamen, kann nicht nachvollzogen werden.
  • Als Konsequenz daraus kann ein Vergleich der Gruppen untereinander als auch mit den Referenzstudien, nicht vorgenommen werden.

    Es wurde darauf hingewiesen (Kapitel 1 und Kapitel 3.1), dass, zum Zweck der Vergleichbarkeit, die Methodik der Referenzstudien übernommen werde. Was sich so selbstverständlich liest, stellt in der konkreten Durchführung jedoch ein erhebliches Problem dar.

    Die Faktorenanalyse ist ein komplexes statistisches Verfahren, dass dem Untersuchenden eine große Anzahl verschiedener Möglichkeiten der Berechnung zur Auswahl überlässt.

    Weder aus den beiden Referenzstudien noch aus den Folgeuntersuchungen, die B.C. Deva in den 70er Jahren durchführte, 146

    146   Zu finden in Deva, B.C.: The Music of India. A Scientific Study. New Delhi. 1981.

    geht hervor, für welche Verfahren man sich entschieden hatte. Die wichtigsten (wenn auch nicht alle) Informationen dazu lassen sich lediglich aus Nebensätzen und Fußnoten rekonstruieren. Dass man sich bei der Auswertung möglicherweise ein wenig zu sehr auf die Intuition verließ, wird anhand eines Beispiels noch zu erläutern sein. An dieser Stelle mag ein Satz aus Fußnote 10 des Textes von Keil und Keil genügen: »By the process of rotation, the original factors are shifted around until a set of rotated factors is established which makes the most intuitive sense.« 147
    147   Keil, Charles und Angeliki, 1966, S. 172.

    Festzuhalten bleibt in jedem Fall, dass aus keiner der beiden Studien ersichtlich ist, auf welche Weise die teils doch sehr erstaunlichen Ergebnisse zustande kamen.

    Nach der intensiven Beschäftigung mit den Möglichkeiten der Faktorenanalyse und zahlreichen auf »Trial and Error« basierenden Rechenoperationen können dafür drei Erklärungsversuche als wahrscheinlich gelten:

    1. Die von den Forschern, aus Platzgründen nicht dargestellten Rohdaten weichen extrem stark von denen dieser Studie ab. Dies müsste sich jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach auch in den Profilen zeigen.
    2. Es wurden Rechenoperationen angewandt, die man vergaß zu erwähnen.
    3. Beiden Forschergruppen ist der Fehler unterlaufen, die Tabelle der Faktorladungen (in SPSS »Komponentenmatrix« genannt) mit der sog. »Koeffizientenmatrix der Komponentenwerte« zu verwechseln. Diese Möglichkeit wird im Beispiel noch Erwähnung finden.

    Anhand des Exzerptes fi-Holi und den Bewertungen der deutschen Gruppe seien die Vorgehensweise und die Probleme exemplifiziert.

    Die Rohdaten stellen die bereits für die Profile verwendeten Bewertungen aller 98 Individuen dieser Gruppe in Form einer SPSS Tabelle dar. Mittels der Faktorenanalyse wird nun zunächst eine Korrelationsmatrix 148

    148   Vgl. Keil, Charles und Angeliki, 1966, S. 172 (Fußnote 10) und Deva und Virmani, 1968, S. 64.

    mit allen Adjektivpaaren erstellt. 149
    149   Vgl. Kapitel 3.1.


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