- 47 -Schmidt, Markus: Ästhetik und Emotion in der nordindischen Kunstmusik 
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Interpretation

In allen Adjektivpaaren stimmen die Tendenzen der Bewertungen durch die indischen Gruppen der »Profis« und der »Laien« überein und werden daher an dieser Stelle nicht weiter behandelt.

Keines der Begriffspaare wurde bei der Bewertung von Malkauns von beiden Gruppen signifikant bewertet. Die einzig deutliche Zuordnung der deutschen Gruppe fand zu dem Begriff »schwer« statt, was von den indischen Probanden tendenziell bestätigt wurde und als eines der Charakteristika dieses ga anzusehen ist. 144

144   Vgl. Kapitel 3.3.

Die indische Gruppe empfand Malkauns in tendenzieller Übereinstimmung mit der deutschen Gruppe als »bewegt« und als »eng«. Letzteres könnte mit dem als introvertiert beschriebenen Charakter dieses ga in Verbindung gebracht werden.

Insgesamt überwiegen die gegensätzlichen Bewertungen die Übereinstimmungen jedoch deutlich. Während die indische Gruppe den Stimulus signifikant als »ausdehnend«, »weltlich«, »warm« und »unbeherrscht« empfand, beurteilte ihn die deutsche Gruppe tendenziell gegenteilig. Die Begriffspaare »ausdehnend – zusammenziehend« und »kühl – warm« können im Rahmen der Beschreibungen des ga nicht interpretiert werden. Die Adjektive »weltlich« und »unbeherrscht« scheinen dem als mystisch, übernatürlich und asketisch bezeichneten ga zu widersprechen. 145

145   Vgl. Kapitel 3.3.

Fazit

Als einziges Charakteristikum findet sich bei dem Exzerpt von ga Malkauns die Schwere sowohl in der Intention als auch in der Wirkung wieder. Wesentliche Aspekte seines Charakters wurden von den Probanden nicht bzw. gegenteilig empfunden. Dies könnte jedoch mit der musikalischen Interpretation dieses Exzerpts durch den Verfasser zu erklären sein.

3.7.  Faktorladungen und Bedeutungsdimensionen

Es mag verwundern, dass die Faktorladungen und Bedeutungsdimensionen erst an dieser Stelle des Textes Erwähnung finden, nachdem bereits anhand der Profile Interpretationen durchgeführt wurden. Sowohl bei Keil und Keil als auch bei Deva und Virmani stellt dieser Punkt das Zentrum ihrer Arbeit und zusammen mit den Profilen den Ausgangspunkt der Interpretationen dar.

Der Grund hierfür ist in den Überraschungen zu suchen, die sich bei der Beschäftigung mit der Faktorenanalyse und dem Vergleich mit den Ergebnissen der Referenzstudien einstellten.

Um die erstaunlichsten Resultate dieses Teils der Untersuchung vorwegzunehmen:


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