- 21 -Schmidt, Markus: Ästhetik und Emotion in der nordindischen Kunstmusik 
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Bitte beachten Sie die mündlichen Anweisungen: Wenn Sie zum Zuhören aufgefordert werden, konzentrieren Sie sich ausschließlich auf die Musik; wenn Sie zum Markieren der Fragebögen aufgefordert werden, arbeiten Sie diese zügig durch!«

Jeder musikalische Stimulus wurde den Teilnehmern zunächst zwei Minuten lang vorgespielt. Anschließend wurden sie, während das Exzerpt wiederholt wurde, aufgefordert, die jeweilige Adjektivtabelle innerhalb von zwei Minuten zu markieren. Sobald der Durchlauf des ersten Musikstücks abgeschlossen war, wurde der Test auf die gleiche Art und Weise mit dem nächsten Exzerpt fortgesetzt etc.

Jeder Testbogen enthielt außerdem einen persönlichen Fragebogen, in dem die Teilnehmer nach Alter, Geschlecht, Schul- bzw. Hochschulbildung, den Erfahrungen mit Musik im Allgemeinen und mit nordindischer Kunstmusik im Speziellen, den musikalischen Vorlieben und sonstigen Kommentaren befragt wurden. Die persönlichen Fragebögen sollten im Anschluss an die Testreihe ausgefüllt werden.

Die gesamte Prozedur einer Testreihe nahm somit ca. 30 Minuten in Anspruch, wovon 20 Minuten auf das Hören der Stimuli bzw. das Markieren der Adjektivlisten und ca. 10 Minuten auf das Lesen der Instruktionen und das Ausfüllen der persönlichen Fragebögen entfielen.

3.3.  Die musikalischen Stimuli

Vier der fünf musikalischen Stimuli sind mit den in den Vergleichsstudien verwendeten identisch, das fünfte Exzerpt stellt eine Erweiterung der ursprünglichen Testreihe dar. Bei allen fünf Exzerpten handelt es sich um ālāp Passagen, also um die meditative und ruhige Exposition des ga. 77

77   Vgl. Pandit Amarnath, 1994, S. 2.

Dass den Teilnehmern jeweils nur zwei Minuten der Exzerpte vorgespielt wurden, erklärt sich aus dem Verfahren der Vergleichsstudien. 78
78   Vgl. Keil Charles und Angeliki, 1966, S. 153 f und Deva und Virmani, 1968, S. 58.

Nach Meinung des Verfassers sind jedoch in diesen kurzen Passagen alle für den jeweiligen ga charakteristischen Töne und Wendungen enthalten, wodurch sie eindeutig zu identifizieren sind. Die ersten vier Stimuli sind Exzerpte aus Aufnahmen Ravi Shankars, des wohl berühmtesten indischen sitār 79
79   Beim sitār handelt es sich um eine nordindische Langhalslaute.

Spielers. Der fünfte ga wurde dagegen vom Verfasser selbst aufgenommen. 80
80   Alle fünf Exzerpte sind auf der beigefügten CD zu hören.

Die intendierte Wirkung bzw. den Charakter der in den Vergleichsstudien benutzten ga-s beschreiben die Autoren Charles und Angeliki Keil auf Basis der Aussagen ihrer Kollegin Rajeshwari Datta 81

81   Vgl. Keil Charles und Angeliki, 1966, Fußnote 5, S. 171.

und den auf den Plattenhüllen zu findenden Erläuterungen von Ravi Shankar. 82
82   Vgl. Keil Charles und Angeliki, 1966, S. 155.

B.C. Deva und K.G. Virmani orientieren sich dagegen an den Publikationen von Alain Danielou 83
83   Danielou, Alain: North Indian Music. Vol. II. London. 1954. Das Buch wurde 1980 unter dem Titel The Rāga-s of Northern Indian Music in überarbeiteter Form neu aufgelegt und findet in dieser Arbeit Verwendung.

und Omkarnath Thakur, 84
84   Thakur, Omkarnath: Sangeetanjali. Vol. I. 1959. 2nd Edition.

sowie an den Aussagen ihrer amerikanischen Kollegen.


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