Konzepte in verschiedenen Ländern testen könnte. Die
Technik wurde immer weiter verfeinert, so dass er 1975 den »Atlas of Affective
Meaning«
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publizieren
konnte, worin die Auswertungen von 620 Konzepten, unterteilt in 50 Kategorien, aus 30 Ländern
enthalten sind.
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Die Anwendung des Semantischen Differentials findet heute weite Verbreitung
in den Sozialwissenschaften. »Es handelt sich um ein Skalierungsinstrument
zur Messung der konnotativen Bedeutung bzw. der affektiven Qualitäten
beliebiger Objekte oder Begriffe (…). Das semantische Differential besteht aus
20 bis 30 siebenstufigen bipolaren Rating-Skalen, auf denen das Urteilsobjekt
eingestuft wird. (…) Urteilsgrundlage ist die metaphorische Beziehung bzw.
gefühlsmäßige Affinität des Urteilsgegenstands zu den Urteilsskalen und weniger
der sachliche oder denotative Zusammenhang, der häufig nicht gegeben
ist.«
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Mittels verschiedener Rechenoperationen können Gemeinsamkeiten und Unterschiede
der individuellen Bewertungen quantifiziert werden. Dies ermöglicht den anschließenden
Vergleich der Ergebnisse unterschiedlicher Gruppen von Individuen, in diesem Fall aus
zwei verschiedenen Kulturen.
Für die vorliegende Arbeit, sowie für die Vergleichsstudien sind nur drei der möglichen
Ergebnisse von Relevanz:
- das Profil des verwendeten Exzerpts,
- die Tabelle der Faktorladungen,
- die Bedeutungsdimensionen.
Das Profil besteht aus dem Durchschnitt der Antworten aller Teilnehmer auf
jede der bipolaren Adjektivskalen. Es repräsentiert in quantitativen Werten
das musikalische Erleben einer Gruppe in Bezug auf eines der musikalischen
Exzerpte.
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Die Faktorenanalyse stellt ein statistisches Verfahren dar, mit dessen Hilfe eine große
Anzahl empirischer Indikatoren (im vorliegenden Fall 22 bipolare Adjektivskalen) auf
eine geringe Anzahl konzeptueller Variablen bzw. Faktoren reduziert werden
kann.
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Die in dieser Untersuchung angewendete Methode ist die »Hauptkomponentenanalyse«,
die durch die »Varimax Rotationsmethode mit Kaiser-Normalisierung« erreicht
wird.
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Mit anderen Worten: Die individuellen Bewertungen auf den Adjektivskalen
werden für jedes Exzerpt (d.h. für jeden der getesteten rāga-s) mit den
Bewertungen aller anderen Individuen korreliert. Die dabei entstehende
Korrelationsmatrix gibt darüber Auskunft, zwischen welchen Adjektivskalen
Gemeinsamkeiten bestehen, bzw. welche Adjektivskalen redundante Informationen
enthalten.
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