- 7 -Schabbing, Bernd: Musik- und Audiotechnologien zwischen Technik, Marketing und Kundenwunsch 
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Aufgrund der Übersättigung mit Werbung geht daher der Trend mehr und mehr dahin, dem Kunden Informationsmöglichkeiten mit selbst wählbarem Zugang und Umfang zur Verfügung zu stellen, anstatt ihn weiter mit Informationen zu bedrängen. Als Beispiele seien hier etwa die Informationsauslegung im Geschäft und zum Teil die Postwurfsendungen (sog. »Mailings«) genannt, die der Kunde entweder lesen oder wegwerfen kann. Aber auch abrufbare Informationen, wie z. B. die über Zeitungsannoncen oder Info-Blätter angebotene Möglichkeit, beim Hersteller oder Händler Informationen anzufordern, gehören in diesen Bereich. Auch der in der Zeitungs- oder Fernsehwerbung von Firmen mittlerweile fast stets zu findende Hinweis auf die jeweilige Internet-Homepage ist unter diesem Gesichtspunkt als Hinweis auf eine zwanglose, nur auf die Kundeninteressen orientierte Informationsmöglichkeit über die Produkte der jeweiligen Firma zu sehen.

Zentrale Folge ist, dass Informations- und Verkaufsort nicht mehr identisch sind, wie es früher im klassischen Einzelhandel war oder dass sich sogar beide Orte in die virtuelle Ebene verlagert haben (z. B. Online-Shopping). Vor allem im Musikbereich ist hier in den letzten Jahren viel in Bewegung gekommen, der Begriff der »trägerlosen Zeit« sei nur ein Beispiel für die gerade in dieser Branche derzeit besonders ungewissen zukünftigen Entwicklungen. Hier stellt die Verwendung neuer Medien in vielen Bereichen schon ein Muss dar.25

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Zu technischen Aspekten vgl. Steinmetz 1993, Würgler 1997, Wahl 1997, Wamser/Fink 1997.

Die neuen Medien geben diesem Werbe- und Handelsweg neue Werkzeuge und Mittel an die Hand, die den vom Kunden selbst gewählten Zugang unterstützen und damit zugleich die Dialogfunktion von Marketing stärken. Zugleich ist Online-Marketing oft preiswerter und effizienter als klassische Werbung. Mehr und mehr wird so auch dem Kundeninteresse auf den Grund gegangen, vor allem im Internet.

Zugleich muss berücksichtigt werden, dass aufgrund der hohen Markttransparenz bei Werbung und Handel über neue Medien bzw. das Internet z. B. schlechte oder überteuerte Produkte nicht mehr »in den Markt gedrückt« werden können, da der Verbraucher sich umfassend informieren kann.26

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Z. B. mit Hilfe der sog. »Agenten«, kleinen Programmen, die selbständig das Internet auf bestimmte Angebote hin durchsuchen und dem Kundenwunsch entsprechend zusammenstellen.
Entsprechend werden die Anforderungen an Online-Marketing immer höher und die Konkurrenz stärker, da mittlerweile fast alle großen Firmen dieses Marketingwerkzeug nutzen.

Neue Technologien und Technologieprodukte wechseln in immer kürzeren Abständen, immer schneller kommen neue Produkte auf den Markt. Gleichzeitig sind »High-Tech-Produkte« in der Regel hochpreisige Waren, die der Verbraucher nicht einfach einmal ausprobieren kann wie etwa ein Waschmittel oder ein Deo. Vielmehr sind gerade an die Kaufentscheidung für neue Technologien große finanzielle Investitionen und Folgekosten, aber auch Änderungen im Alltag gebunden. So mussten etwa nach der Einführung der CD nicht nur neue Abspielgeräte, sondern auch neue Tonträger angeschafft und die Bedienung des neuen Gerätes erlernt werden.

Daher muss gerade bei der Einführung von neuen Technologien das Marketing und die Produktgestaltung gut vorbereitet und durchdacht werden. Dabei spielt Marktforschung bereits vor der Produktion eine sehr wichtige Rolle, da schon vor der Produktion der Bedarf geprüft und gegebenenfalls mit einem längeren Vorlauf


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