- 68 -Schabbing, Bernd: Musik- und Audiotechnologien zwischen Technik, Marketing und Kundenwunsch 
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eine flächendeckende Infrastruktur entstanden, die zusammen mit den neuen Komprimierungsformaten einen schnellen und preisgünstigen Zugang zu Online-Inhalten bietet.

Die Bezahlung via Internet ist nach wie vor ebenfalls eine große Frage in der aktuellen Entwicklung. Einen Überblick über die aktuellen Transaktionsmöglichkeiten mit Vor- und Nachteilen gibt Hünerberg.196

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Hünerberg et al. 1996, S. 134–146.
Die Bezahlung via Internet wird heute in der Regel per Kreditkarte durchgeführt.197
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Vgl. zu electronik Banking und Internet-Zahlungswege: Schmid 1995 sowie ausführlich Schuster et al. 1997.
Die Verwendung der Kreditkarte wie in den USA üblich ist in Deutschland noch nicht so stark verbreitet, was das Spektrum der Kunden einschränkt, die über Internet bestellen und bezahlen können. Zudem ist die Nutzung der Kreditkarte auch aus Sicht des Datenschutzes problematisch. Sicherere und leichter zu prüfende Zahlungssysteme dagegen weisen andere Probleme auf: Die Überweisung vor Lieferung oder die Zusendung eines Schecks verlängert die Spanne zwischen Bestellung und Lieferung und macht damit einen der Hauptvorteile der neuen Technik wieder zunichte. Die Lieferung per Nachnahme verursacht Kosten und macht die Auslieferung für den Kunden unbequem. Auch haftet ihr ein Image des Misstrauens von Verkäuferseite an. Bei der Lieferung auf Rechnung oder der Abbuchung per Einzugsermächtigung nach Lieferung (ohne Prüfung der angegebenen Bankverbindung, was wieder eine Zeitverzögerung bedeuten würde) trägt dagegen der Verkäufer das Risiko.

Der Music-on-Demand-Dienst der Deutschen Telekom hatte dieses Problem mit einer Abrechnung über die Telefonrechnung gelöst. Bereits existierende Vergleichsbeispiele sind die kostenpflichtigen 0190- und 0180-Telefonnummern oder eine Bezahlung über die Handy-Rechnung. Dies könnte auch in Zukunft ein gangbarer Weg sein. Denkbar wäre etwa ein »Digitalkonto«, von dem alle über digitale Netze bzw. Dienste in Anspruch genommenen Leistungen abgebucht werden können. Auch Online-Dienste könnten hier ein Abrechnungs-Vermittlungs-Funktion übernehmen. Auch die Verbindung von Online-Bestellung und Online-Banking würde eine höhere Datensicherheit erlauben und den Gewohnheiten der deutschen Bevölkerung eher entsprechen (s. o.).

Seit 1997 wird an verschiedenen Systemen (z. B. Cybermoney, Cybercash) gearbeitet, die eine zufriedenstellende Symbiose der Anforderungen der Daten- und Missbrauchssicherheit einerseits und der Forderung nach schneller, unkomplizierter und die Zahlung garantierende Durchführung der Finanztransaktion andererseits versprechen. Eine denkbare Lösungsmöglichkeit wäre die Verbindung von Online-Bestellung und Homebanking. Hier würde etwa bei einer Bestellung zugleich automatisch das Geld überwiesen. Ist die Überweisung beim Verkäufer eingegangen, wird dann das bestellte Produkt ausgeliefert. Dies kann bei entsprechender Software des Kunden und der Bank theoretisch in Sekundenschnelle passieren. Probleme sind auch hier die Datensicherheit sowie die Frage, wie viele der Internet-Nutzer auch zugleich Homebanking betreiben (T-Online wurde bereits 1997 von ca. 1.7 Millionen Menschen in Deutschland genutzt).


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