als Startjahr vieler Aktivitäten wie z. B. Music on Demand in Deutschland
(MODE-Projekt der Deutschen Telekom und der deutschen Phonoindustrie).
Es kann dabei im Rahmen dieser Arbeit nur eine kurze Skizzierung der
wichtigsten Aspekte vorgenommen werden, für umfassendere Darstellungen
für den Musikbereich sei auf die Sekundärliteratur verwiesen, z. B. auf
Heimbach.145
2.4.1. Kundenprofile der Online- und Internet-Nutzer 1997 und 2002/2003
Wie stark sich Zielgruppen und ihre Interessen in kurzer Zeit verändern können, zeigt
eine rückblickende Aufstellung der typischen Online- und Internet-Nutzer 1997. Wie
stark der Markt hierauf bereits in den letzten Jahren reagiert hat, ist ein deutlicher
Beleg für die Kundenorientierung, die dieser Sektor in den letzten Jahren vollzogen
hat.
Insgesamt waren in Deutschland 1997 etwa 13.9 Millionen PCs in privater
Nutzung.146
Zahl nach Opaschowski 1997, S. 72.
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Dabei ist nicht klar, wie viele dieser Computer auch multimediatauglich und mit einem
Modem und Internetanschluss ausgerüstet sind. 1993 waren es erst 500.000
Stück.
147
Erhebung des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation für 1993, zitiert
nach Opaschowski 1997, S. 72
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1997 hatten etwa 4 Millionen Menschen in Deutschland Zugang zum
Internet.
148
Allerdings nutzten nur 14 % der Besitzer den Computer in ihrer Freizeit regelmäßig,
dabei spielten nur in 2 % der Fälle die Nutzung von Online-Diensten oder Internet eine
Rolle.
149
Opaschowski 1997, S. 34f.
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Diese Gruppe der Internetnutzer setzte sich damals vornehmlich aus jungen Leuten, meist
Männern, mit überdurchschnittlicher Schulbildung zusammen, war also beileibe kein
»Massenmarkt«, wohl aber – wegen des hohen Durchschnittseinkommens – ein interessanter
Konsummarkt.
150
S. Opaschowski 1997, S. 29ff., Resch 1996, Booz et al. 1995, S. 29–53 und Silberer 1995,
S. 255–267.
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Aufgrund der stark eingegrenzten Zusammensetzung und zahlenmäßig noch geringen
Größe der Zielgruppe musste zu diesem Zeitpunkt die Auswahl der zu bewerbenden
Produkte ebenso wie die Art der Informationsaufbereitung, also der Darstellung des
Produktes auf der Homepage des Anbieters, genau auf die Zielgruppe ausgerichtet sein,
um erfolgreich sein zu können. Allerdings konnten auch Studenten mit einem kostenlosen
Internetzugang über die Universität sowie Firmenmitarbeiter, die in der Firma
einen kostenlosen Internetzugang haben, bereits 1997 einen nicht unerheblichen
Anteil der Internetnutzer stellten. Auch diese beiden Gruppen waren eigene
Zielgruppen.151
Vgl. Resch 1996, S. 135–142.
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Rentner dagegen wurden – vor allem wegen der erwarteten Ablehnung der technischen
Barrieren bzw. Vorbehalten gegenüber Computertechnik, zunächst ausgeblendet. Für
diese Zielgruppe wurden damals vielmehr weiter die klassischen Marketingwege wie etwa
die normale Fernseh- und Außenwerbung genutzt.