- 49 -Schabbing, Bernd: Musik- und Audiotechnologien zwischen Technik, Marketing und Kundenwunsch 
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ja schließlich erst später geplant und eingeführt. Eine ausgefeilte Strategie hinter diesem Vorgehen zu vermuten, ist sicher nicht zwingend und auch nicht naheliegend.

2.3.4.  Fazit: Erfolg trotz Kulturkritik beweist den starken Produktnutzen

So bleibt als abschließendes Fazit festzuhalten, dass die CD allen Unkenrufen zum Trotz gezeigt hat, dass Marktwirtschaft und Wirtschaftsinteressen nicht zwingend zu einem Verlust an Kultur führen müssen, sondern dass Kunden- und Wirtschaftsinteressen auch synergetisch zusammenwirken können und beide Seiten einen Gewinn haben.

Zugleich ist sie ein Beispiel, wie störungsarm Kritik jedweder Art ist, wenn das Produkt selber klare, für einen Massenmarkt deutlich zu erkennende Vorteile bietet wie hier die abriebfreie und qualitätssichere Digitaltechnik und den hohen Bedienungskomfort etwa bei der Titelsuche und beim Abspielen. Zugleich muss dabei berücksichtigt werden, dass die Kritiker sich vor allem in Fachkreisen äußerten und zudem auf den Bereich der klassischen Musik beschränkt blieben. Die CD gewann aber in allen Musikbereichen und insbesondere im Popularmusikbereich schnell viele Hörer.

2.4.  Momentaufnahme 1997: Potenziale, Chancen und deren (Nicht)Nutzung in der Startphase von Music on Demand und Multimedia

Hersteller sowie Groß- und Einzelhandel in Deutschland nutzen das Internet heute bereits umfassend. Digitale Übertragungsmedien und Träger bieten immer schnellere, umfassendere und komfortablere Möglichkeiten für die Übertragung von Daten und den Handel mit digitalisierbaren Produkten. Vor allem der Handel mit Tonträgern bzw. Musikwerken war hier früh Vorreiter und Experimentierfeld, wobei dies zum großen Teil nicht freiwillig geschah, sondern auch durch die vielfältigen Missbrauchsmöglichkeiten beim Umgang mit trägerlosen Produkten und der schnellen Steigerung bei den Übertragungsraten durch verbesserte Leitungskapazitäten und Komprimierungsformate erforderlich wurde.

Mittlerweile hat sich mit dem neuen Markt und dem Wechsel an den Firmenspitzen z. B. bei Bertelsmann auch die Internet-Euphorie der Musikbranche deutlich beruhigt. Zugleich zeigt das Schicksal von Napster einerseits und der überraschende Erfolg von Apples Onlinedienst »iTunes Music Store« andererseits, wie viel Bewegung immer noch in diesem Markt steckt.144

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Vgl. z. B. Bericht »Es funktioniert doch« im Focus 21/2003 oder »Kernspaltung« in der SZ vom 30. April 2003, S. 15.

Ein Blick zurück in das Jahr 1997 soll die damaligen Potenziale und deren Bewertung und Nutzung bzw. Nichtnutzung durch die Musikindustrie vorstellen. So sollen weitere Anhaltspunkte für die erfolgsversprechende Planung und Einführung von neuen Musiktechnologien gewonnen werden. Ausgangspunkt ist das Jahr 1997


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