unausgewogene Balance infolge zu großer Halligkeit oder zu direkt
positionierten Mikrofone
Verfälschung des Instrumentalklangs in den extremen Frequenzbereichen:
»›muffiges‹ oder belegtes bzw. ›verwaschenes‹ Klangbild, zu stark betonte
Bässe und allgemeine Verdeckungseffekte«.(Schöler 1983)
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| Vorgehen bei Analog-Technik | Vorgehen bei PCM-Technik |
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| Es war sinnvoll, weiche Aufnahmen zu
machen | Man sollte die Möglichkeiten größerer
Klarheit nutzen |
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| Es war oft nötig, verdeckte Instrumente
mit Stützmikrofonen aus dem Schleier
herauszuheben | Verdeckungsgefahr
ist kleiner, Stützmikrofone werden auch viel
eher wahrgenommen |
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| Dynamikeinengung war unumgänglich | Dynamikeinengung nicht mehr nötig |
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| Grundgeräuschpegel wurde in erster Linie
von den Speichergeräten bestimmt | Mikrofone und Mikrofoneingänge
bestimmen den Grundgeräuschpegel.
Einsatz von vielen Mikrofonen ist schwierig,
da sich das Grundrauschen addiert |
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| Künstlicher Nachhall wurde oft extensiv
eingesetzt | Künstlicher Nachhall wird viel eher als
solcher wahrgenommen. Daher besser kein
künstlicher Nachhall oder noch besser
Hallgeräte. |
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Tabelle 2.4: | Aufstellung der arbeitstechnischen Unterschiede Analog – Digital für
den Tonmeister (nach Jecklin 1983). |
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Zudem bleiben auch Digitalproduktionen immer noch anfällig: Routine
und ein wachsender Zeitdruck sind nach Schöler zwei der Hauptgründe
dafür, dass auch bei Digitalaufnahmen bereits in der Aufnahme Fehler
auftreten.58
Vor allem wegen der großen Teuerungen für Geräte und Personal werden die heutigen
Aufnahmen unter diesem größeren Zeitdruck produziert, sodass die technischen
Möglichkeiten oft nicht genügend genutzt werden können und Fehler entstehen. Hinzu
träten technische Fehler wie falsche Mikrofonwahl und -zusammenschaltung sowie
falsche Aussteuerung, die oft zu einem Klirren auch auf der Compact Disc
führt. So sind auch bei heutigen Digitalaufzeichnungen Qualitätsunterschiede
festzustellen. Doch kommen auch die Errungenschaften der neuen Technik wie
Null-Verzerrung, Transparenz, naturgetreue Dynamik und Störfreiheit positiv zum
Tragen. 59
Schöler resümiert, die Compact Disc gebe keine Garantie dafür, hochrangige
Aufnahmen zu kaufen, weder unter klanglichen noch unter technischen
Gesichtspunkten. 60
Insofern hat Harden recht, dass eine Gleichsetzung von
»Digitalaufnahme« und »Spitzenprodukt« eine unzulässige Vereinfachung
ist. 61
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