- 31 -Schabbing, Bernd: Musik- und Audiotechnologien zwischen Technik, Marketing und Kundenwunsch 
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Jahr

1985

1986

1987

1988

1989

1990

1995

2000










Verkaufte CDs (in Millionen Stück)

6,8

13,3

22,8

39,2

56,9

76,2

176,9

190,6










Anteil der Haushalte mit CD-Player (in %)

n.e.

n.e.

4,2

8,6

17,6

24,8

53,0

68,2











Tabelle 2.3: Compact Discs und CD-Player in Deutschland in den Jahren 1985–1990, 1995, 2000 (vgl. Media-Perspektiven).

2.3.1.  Technische Kritik an der CD

Die neue Digitaltechnik brachte vielfältige Vereinfachungen, aber auch Umstellungen für die Tonmeister mit sich. Durch den frühen Start der Produktion ohne lange Testphasen wurden viele der ersten Aufnahmen technisch unausgereift auf den Markt gebracht und waren in der Anfangsphase für berechtigte Kritik an der CD verantwortlich. So stellt Harden fest, dass Tonmeister auch heute noch – obwohl sie es verneinen – kompensatorische Aspekte berücksichtigen, um Mängel der Aufnahmegeräte oder der Trägermedien LP und MC auszugleichen.51

51
Harden 1985, S. 72f.
So kann die bei einer Aufnahme für Schallplatte wegen der Rillenauslenkung im tiefen Frequenzbereich vorgenommene Pegelbegrenzung heute wegfallen.52
52
Jecklin 1983.

Für den Tonmeister ergeben sich durch die vereinfachende Digitaltechnik aber auch größere Verantwortlichkeiten. So wird nun dem Tonmeister die »Schuld« an nicht optimalen Aufnahmen voll angelastet. Technische Unzulänglichkeiten wie früher kann er nicht mehr als Entschuldigung anführen und seine bisherigen Erfahrungen nur zum Teil weiter verwenden.53

53
Jecklin 1983.

Auch tritt der Aufnahmeort und die Qualität der Aufnahme nun endlich wieder in den Vordergrund. Denn für Probleme der Flächigkeit des Klangbildes und seiner Unlebendigkeit ist in erster Linie Aufnahmeort und Aufnahmesorgfalt entscheidend. Hier waren die ersten digitalen Aufnahmegeräte mit den vergleichsweise wenigen Spuren zunächst problematisch, da sie die Tonmeister in der Mikrofonzahl einengten und zum Umdenken zwangen.54

54
Schreiber 1985, S. 81.
Denn die neue Technik braucht wegen der Vereinfachung gar nicht mehr so viele Mikrofone.55
55
Jecklin 1983.
Die Aufnahmetechnik muss sich aber erst auf die neue Technik der digitalen Aufnahme einstellten, wie dieses Beispiel zeigt und wie es auch Harden forderte.56
56
Schreiber 1985, S. 81, Harden 1983.
Schöler sieht daher vor allem auf der Aufnahmetechnik- und auf der Tonmeister-Ebene viele Gründe für Mängel der CD-Aufnahmen. Probleme entstehen hier durch:57
57
Schöler 1983.
  • Disproportionen in der klanglichen Balance
  • die »Unsitte«, die Solisten oder bestimmte Orchestergruppen zu stark aus dem Gesamtklang herauszuheben

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