Als Erfolgsfaktoren können also festgehalten werden:
- Schnell wurden – z. B. im Rahmen der Klassik. Komm. Hamburg 1995 –
auch die Tonmeister und die Wirtschaftsmanager in die Präsentation und
Diskussion der neuen Technik eingebunden (s. o.).
- Im technischen Bereich
wurden durch die nun zur Verfügung stehenden digitalen Träger (CD, DAT)
sowie den preiswerten »Tonband«-Träger Videokassette technische Probleme
kleiner bzw. überhaupt erst zufriedenstellend lösbar.
- Die Erweiterung der Zielgruppe und die Ausweitung des Radio-,
Schallplatten- und Fernsehmarktes sowie die positivere Annahme der neuen
Technik dort vergrößerte den möglichen Kundenkreis.
- Außerdem konnte auf eine neue breite Käuferschicht, den finanziell potenten
»HiFi- und Heimkino-Spezialist«, zurückgegriffen werden.
- Eine Kompatibilität mit der Vorgängertechnologie (Stereo) wurde frühzeitig
vorbereitet, ebenso ein einheitlicher Standard früh vereinbart.
- Die schnell einem breiten Markt bekannt und zugänglich gemachten spezielle
Inhalte erleichterten den Umstieg.
- Die preiswerte Massenfertigung sowohl der Träger als auch der Abspielgeräte
ist heute durch die Mikroelektronik besser möglich.
- Es stehen vielfältige und durch die Digitaltechnik auf verschiedenen Geräten
abspielbare Inhalte bereit (Film, Musik, Musikvideo).
2.3. Die Compact Disc: Einführung eines neuen Systems trotz starker »Kulturkritik
am Digitalen«
Im März 1983 kamen die ersten Compact Discs (CD) auf den deutschen
Markt. Nach langen Jahrzehnten der analogen Schallplatte wurde damit
ein neuer Träger etabliert, der nicht nur kleiner als die herkömmliche
Schallplatte war, sondern mit seiner Digitaltechnik auch viele Verbesserungen
versprach.49
Zu den technischen Details der Entwicklung und Einführung vgl. Wolff 2002.
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Dieser neue Träger wurde aber nicht überall positiv aufgenommen und es gab es eine
Vielfalt an technischen Fragen. Beide Bereiche sollen im folgenden dargestellt
werden. Trotz dieser Kritik setzte sich das System schneller als jede andere
Technologie in der Unterhaltungselektronik durch, wie die folgende Verkaufsstatistik
zeigt. 50
Vgl. auch Bürgi 1987. Zahlen nach Daten zur Mediensituation 1985–1991, Media Perspektiven
1991, S. 63, Media Perspektiven 2002, S. 62f.
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