- 25 -Schabbing, Bernd: Musik- und Audiotechnologien zwischen Technik, Marketing und Kundenwunsch 
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Seite kommen. Zudem sind die Dimensionen der Boxen deutlich verringert worden (vgl. z. B. das Bose-System).
  • Bereits 1995 wurde außerdem der erste Dolby-Surround-Kopfhörer (K 290 von AKG) auf dem Markt gebracht.
  • Auch wenn es bei Dolby surround ebenfalls mehrere Systeme gibt (Dolby Digital, DTS (Matsushita, SDDS (Sony), CDS (Kodak)), so wurde durch wechselseitige Kompatibilität der Systeme ein ausschließender Verdrängungswettbewerb wie bei der Quadrophonie vermieden.
  • Wohl durch den Erfolg von Dolby Surround ermutigt, machen sich die Tonmeister seit Beginn der 1990er Jahre wieder umfangreich Gedanken über Systeme der Raumwiedergabe.35

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    S. z. B. auf der Tonmeistertagung 1990 Roth et al. 1990 zu HDTV, Steinke 1990 zu Ambiophonie allgemein. Vor allem die Tonmeistertagung 1992 hat hier einen wahren Boom ausgelöst. Dort berichteten neben Stetter 1992 zu Dolby auch Theile/Stoll 1992 über Musicam Surround, Schaller/Hensel 1992 und Krämer/Schaller 1992 über Orthophonie und Steinke 1992 über HDTV-Sound.

    2.2.2.  Markteinführung: Zielgruppen und ihre Ansprüche

    Als ursprüngliche Kinotechnik zielt Dolby Surround im Gegensatz zu Quadrophonie nicht in erster Linie auf Musikwiedergabe, sondern vor allem auf eine höhere Qualität der Klanganteile und Raumwirkungseffekte bei der Wiedergabe von Filmen ab. So stand bereits auf der KlassikKomm im Frühjahr 1995 in Hamburg nicht die Anwendung dieser Technik für die reine Musikwiedergabe, sondern für die Fernsehnutzung (Musikvideos, Laserdisk) im Zentrum der Präsentationen und des Round-Table-Gesprächs.36

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    Hierzu referierten unter anderem: Stefan Mikorey (BMG Ariola Classic), Hans Schmid (Tonmeister Bayerischer Rundfunk), Elmar Stetter (Dolby Laboratories, England), Johann Vatter (Multimedia-Produzent Doe-Eye) und Franz Thomanek (Gesch.f. Elac Technische Software GmbH). S. Pressematerialien des Deutschen High Fidelity Instituts zur KlassikKomm 1995. Hamburg 1995.
    Im Verlauf der Diskussion wurde klar, dass Dolby Surround nicht als Comeback der Quadrophonie gedacht ist, sondern als Verbesserung der Klang- und Effektwiedergabe bei (Musik)filmen. Hierzu passt auch die Herkunft der Technik aus dem Kino (s. o.), die so für den Heimkinosektor erschlossen wird.

    So zielt dieses System nicht in erster Linie auf den Musikhörer wie bei der Quadrophonie der 70er Jahre, sondern auf die Fernseh- und Videonutzer, die mehr »Soundqualität wie im Kino« haben wollen, also ein zumeist junges, konsumorientiertes »Heimkino«- und »HighTech«-Publikum – jeder Käufer eines Fernsehgerätes, eines Videorecorders oder eines DVD-Spielers ist somit bereits ein potentieller Dolby-Surround-Kunde. Damit wurde eine weitaus größere Zielgruppe als bei der Quadro-Einführung angesprochen, wozu auch die weite Verbreitung von Fernsehern (36.5 Millionen angemeldete Geräte in Deutschland 1996) und DVD-Spielern (im Jahr 2000 wurden 700.000, im Jahr 2001 bereits 1,6 Millionen Stück in Deutschland


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