- 24 -Schabbing, Bernd: Musik- und Audiotechnologien zwischen Technik, Marketing und Kundenwunsch 
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einzelne technische Aspekte. So nimmt etwa THX an den Signalen noch Frequenzgang-Korrekturen vor, um das Signal noch besser dem Klangcharakter des »Heimkinos« anzupassen. Auch das Surroundsignal wird hier bearbeitet, indem das Phasen-Zeit-Verhältnis variiert wird, um die Lokalisierbarkeit der Surround-Lautsprecher noch weiter zu verringern. Hinzu kommen noch ein Subwoofer, eine Ein- und Ausgangspegelregelung, die extreme Lautstärken absenkt und sehr leise Stellen anhebt sowie eine aktive Frequenzweiche für die Verringerung des Klirranteils und einen Zugewinn an Dynamik. Damit stellt THX die »De-Luxe-Version« von Dolby Surround dar. Die Grundidee des Systems ist, die auf den Kinosaal zugeschnittene Software (Filme, Musik) auch im Heimkino zum besten Ergebnis zu bringen. Dolby AC-3 (»Audio Coding No. 3«, auch Dolby Digital genannt) dagegen ist eine digitale Aufnahme- und Wiedergabetechnik, die fünf separate Kanäle verwendet. Bereits 1996 lagen über 500 mit dieser bzw. für diese Technik produzierte Kinofilme auf Video vor.33

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Presseinformation des Deutschen High Fidelity Institut im Internet ( http://www.dhfi.de/acd.htm). Vgl. Finzel et al. 1997 und das Listing im Anhang dort (S. 164–181).

Eine problemlose Aufnahme und Wiedergabe aller Spuren in bester Qualität machen die gegenüber Quadrophonie-Zeiten neuen Speichermedien Videokassette, Compact Disc und DVD möglich. Damit haben sich auch einige technische Probleme des Trägermediums (vorher Schallplatte) erledigt, mit denen die Quadrophonie in den 70er Jahren zu kämpfen hatte. Bei der Deutschen Grammophon Gesellschaft wurde bereits 1997 zudem daran gearbeitet, ganz normale Stereo-Aufnahmen quasi-quadrophon wiederzugeben und damit die Wirkung der Musik zu erhöhen.34

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Information von Dipl-Ing. Stefan Shibata, 1997 Head of Audio Engineering Recording Centre Hannover. Das System wurde mir von Dipl. Ing. Shibata 1997 in m.E. überzeugender Weise persönlich vorgeführt.

Dolby surround vermeidet auch weitere Probleme der Quadrophonie:

  • Kompatibilität mit der Vorgängertechnik ist möglich, da die Wiedergabe einer Stereoaufnahme über einen Surround-Verstärker keine Probleme bereitet.
  • Im Gegenteil können die Stereo-Aufnahmen bei einem aktiven Decoder sogar an »Raumklang« gewinnen, da der Decoder aus den Stereo-Spuren auch ein Raumklangbild ableiten kann. Dieses wirkt allerdings weniger überzeugend als wirkliche Surround-Aufnahmen.
  • Durch den zusätzlich zu den vier Boxen verwendeten »Center«-Lautsprecher, der in der Mitte zwischen dem vorderen Boxenpaar aufgestellt wird, ist darüber hinaus eine Orientierung des Hörers nach vorne gegeben, was ebenfalls einen alten Fehler der Quadrophonie vermeidet. Diese Orientierung wird auch bei der Abmischung beibehalten, der Center-Kanal ist immer der lauteste; von hinten bzw. von der Seite kommen in der Regel nur die Reflexions- und Hallanteile sowie Effekt-Klänge.
  • Auch die Aufstellung der rückwärtigen Boxen wurde korrigiert, sie wanderten für das »Heimkino« von den hinteren Ecken an die Seitenwände in die Höhe des Hörers, sodass die rückwärtigen Klänge strenggenommen nun von der

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