wurde eine zu kleine Zielgruppe
mit einer zu neuen Technik angesprochen, wobei ein Nebeneinander inkompatibler
Systeme und Abmischtechniken ein weiteres tat, um potentielle Kunden abzuschrecken.
Daher liest man derzeit noch zutreffend in Dickreiters Handbuch der Tonstudiotechnik
kurz und bündig: »Die Bemühungen nach 1970, die Quadrofonie (. . . ) allgemein
einzuführen, sind gescheitert; sie haben bei Kinofilmen noch bzw. wieder eine gewisse
Bedeutung.25
In der Tat war der Raumklang in der Kinoindustrie bereits Alltagspraxis: hier waren die quadrophonen Verfahren bereits seit den 1960er Jahren entwickelt und angewendet worden und auch bereits vielfältige Erfahrungen mit verschiedenen Lausprecher-Aufstellungsverfahren gemacht worden.26
Quadrophonie, wie sie in den 70er Jahren geplant war, existiert heute nicht mehr. Diese einfache Feststellung betrifft einen technischen Misserfolg der Musikwirtschaft mit Millionenverlusten, der sicher auch die mehr als behutsamen und gut geplanten späteren Vorgehensweisen der Musikindustrie bei der Einführung neuer Musiktechnologien beeinflusst hat. Dennoch zeigten etwa der Systemstreit bei der Einführung des Videosystems Mitte der 1970er Jahren und der Flop der Videodisk in den 1980er Jahren, dass trotz dieser Erfahrungen auch später die gleichen Probleme auftauchen können bzw. nicht genügend bedacht worden.
2.2. Dolby Surround: Überzeugende Technik und breite ZielgruppeDolby Surround ist als Kinotechnik schon seit den 1960er Jahren in Verwendung und wurde für den »Consumer-Markt« international schon ab 1982 präsentiert.27
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