- 15 -Schabbing, Bernd: Musik- und Audiotechnologien zwischen Technik, Marketing und Kundenwunsch 
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sinnvoll wäre, werden auch keine realistischen Klangräume wiedergegeben, sondern immer nur verzerrte und verschobene Klangräume.
  • Es fehlte ein geeignetes Übertragungsmedium (heute wäre dies z. B. mit der CD gegeben). Die Tonbandgeräte als bestes damals erhältliches Medium waren zu teuer, zu unhandlich und zu wenig verbreitet, um diese Funktion zu übernehmen.
  • Zu Beginn der Einführung waren nur wenige Tonmeister, Verkäufer in HiFi-Geschäften und Firmenchefs in der Lage, kompetent die Vorzüge des neuen Systems zu beurteilen und dem Kunden überzeugend zu präsentieren.
  • Dazu kamen weitere Gründe, die zum Teil noch heute aktuell sind. Quadrophonie erfordert nämlich zur Einführung in einem breiten Markt vielfältige Kompromisse und eine gute Kompatibilität, die wiederum eine effektive Nutzung der vielfältigen Möglichkeiten behindert:

    • Quadro-Schallplatten und -Kassetten sollten auch auf einem Stereo-Gerät abspielbar sein. Hierzu müssen schon in der Abmischung Kompromisse eingegangen werden, die dann der Quadro-Aufnahme angelastet werden können. Denn die Quadro-Aufnahme kann ihre Vorteile nur bei einer konsequenten Quadro-Abmischung beweisen.
    • Quadro-Aufnahmen müssen in ganz verschiedenen Wiedergaberäumen abspielbar sein, die eine optimale Simulation eines Raumes und damit die eigentliche »Idee« der Quadrophonie verhindern (verschiedene Zimmergrößen und -schnitte, verschiedene Teppiche u. Einrichtungsgegenstände).
    • Diese geforderte Eignung einer Aufnahme für verschiedene Wiedergaberäume stellt ebenfalls bereits an die Abmischung die oben genannten Kompromissanforderungen und führt ebenfalls zu den dargestellten Problemen.

    Da Quadro-Aufnahmen eine andere Grundidee als Stereo-Aufnahmen verfolgen, kann weder die »übliche« Boxen-Anordnung noch Hörweise befriedigende Ergebnisse bringen. Daher fordert wirkliches »Quadro-Erleben«:

    • eine andere Boxen-Anordnung (die Platzierung in den Zimmerecken hat sich als nachteilig erwiesen).
    • aus Gründen des »Raumklangerlebens« eine Vermessung und Auspegelung des Hörraumes
    • die Verwendung von Quadro-Aufnahmen als Master-Band
    • ein anderes Wahrnehmen und Hören der Musikwiedergabe mit dieser Technik
    • einen Aufnahmestandard aller Labels
    • konsequenten Quadro-Ausrichtung bei Aufnahme und Abmischung


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