- 59 -Probst-Effah, Gisela (Hrsg.): Musikalische Volkskultur und elektronische Medien 
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Zwei Musikbeispiele

Mein erstes Beispiel stammt aus der sog. Südtirolsammlung des Musikwissenschaftlers und Volksliedforschers Alfred Quellmalz. In den Jahren 1940 bis 1942 führte Quellmalz in Südtirol Feldforschungen mit Tonaufnahmen durch. Daraus stammt das Hörbeispiel der alten Kirchensinger aus Kolfuschg (Corvara) im ladinischen Gadertal mit dem Osterlied Erstanden ist der heilige Christ, aufgenommen am 6. März 1941.9

Hörbeispiel von der CD zur Publikation: Josef Sulz / Thomas Nußbaumer (Hg.): Religiöse Volksmusik in den Alpen. Musikalisch-volkskundliche und theologische Aspekte. Anif/Salzburg 2002 (Tonbeispiel Nr. 28).-->

9   Hörbeispiel von der CD zur Publikation: Josef Sulz / Thomas Nußbaumer (Hg.): Religiöse Volksmusik in den Alpen. Musikalisch-volkskundliche und theologische Aspekte. Anif/Salzburg 2002 (Tonbeispiel Nr. 28).


PIC

aus: Alfred Quellmalz: Südtiroler Volkslieder. Bd. 3. Kassel u. a. 1976. S. 301.


Quellmalz’ Interesse richtete sich vor allem auf historisch ›wertvolle‹ ›alte‹ Lieder und Instrumentalstücke, in denen er Reste von Praktiken und Stilen älterer Kunstmusik erhalten glaubte. Entsprechend fahndete er bei den Liedern nach ungewöhnlichen Formen der Mehrstimmigkeit. Besonders stimulierten ihn die vereinzelten Funde überraschender Quintparallelen, die er als Relikte frühchristlicher Mehrstimmigkeit identifizierte. In den Liedern der ehemaligen Kirchensinger von Kolfuschg nun entdeckte er parallele Quinten. Diese Männergruppe war jedoch zur damaligen Zeit seit sechzehn Jahren nicht mehr aktiv. Quellmalz erreichte allerdings, dass sie für ihn nochmals sangen. Für die Bewertung dieser Aufnahme haben solche kontextuellen Aspekte entscheidende Bedeutung:10

Hierzu und zum Folgenden Nußbaumer, Thomas: Die Südtirolsammlung Quellmalz als Quelle für das geistliche Lied um 1940. In: Josef Sulz / Thomas Nußbaumer (Hg.): Religiöse Volksmusik in den Alpen. Musikalisch-volkskundliche und theologische Aspekte. Anif/Salzburg 2002. S. 127–177, bes. S. 146–151.-->

10   Hierzu und zum Folgenden Nußbaumer, Thomas: Die Südtirolsammlung Quellmalz als Quelle für das geistliche Lied um 1940. In: Josef Sulz / Thomas Nußbaumer (Hg.): Religiöse Volksmusik in den Alpen. Musikalisch-volkskundliche und theologische Aspekte. Anif/Salzburg 2002. S. 127–177, bes. S. 146–151.

  1. Zum einen erfolgte die Aufnahme in damals fortschrittlicher Technik mit dem sog. K4-Magnetophon, einem der ersten elektrisch betriebenen Aufnahmegeräte.

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