einbindet, das auf ein Historisch-kritisches
Liederlexikon der populären und traditionellen Lieder aus dem deutschsprachigen Raum
zielt.
Wie sieht dieses neue Editionskonzept aus? Ausgangspunkt der Edition sind einzelne Lieder (Liedtypen) und nicht mehr bestimmte Lied-Gattungen. Grundlage des berücksichtigten Liedrepertoires ist ein wesentlich erweitertes Liedverständnis, das nicht nur traditionelle »Volkslieder« umfasst, sondern die gesamte Breite des deutschsprachigen Popularliedes in seinen unterschiedlichsten Facetten. Der Schwerpunkt der Liedkommentierung liegt im Bereich der Geschichte und Rezeptionsgeschichte der Lieder (also: keine reinen Text- und Melodiekommentare; diese sind vielmehr Teil des gesamten Liedkommentars). Darstellung und Form der Kommentierung sollen sich möglichst benutzerfreundlich gestalten und auch für Interessenten anderer Disziplinen verständlich und aussagekräftig sein (nicht nur für Spezialisten volkskundlicher Liedforschung). Diese neue Liededition erscheint als Internet-Publikation. Am Beispiel eines Liedtyps (Der Kaiser ist ein lieber Mann) seien die Grundzüge von Aufbau und Struktur der Liedkommentare skizziert. Jeder edierte Liedtyp enthält folgende Bausteine:
Die Veröffentlichung der Liededition im Internet3 Die Edition des angeführten Liedes Der Kaiser ist ein lieber Mann ist im Internet
beispielsweise greifbar unter http://www.liederlexikon.de/lieder/kaiser (Stand: Juni 2006). -->
hat für die Nutzer nicht nur den Vorzug eines leichten, direkten und kostengünstigen Zugangs zum gesuchten Wissen. Vielmehr bietet sie durch die Digitalisierung der Liedtexte die Möglichkeit, über eine Volltext-Recherche auch dann ein Lied zu finden, wenn lediglich ein Textfragment bekannt ist (und nicht nur Textanfang, Liedtitel oder Autor) – ein in der Praxis nicht zu unterschätzender Faktor. Zudem ermöglicht die Volltext-Recherche ein gezieltes Abfragen von Stichwörtern und somit auch motivgeschichtliche Untersuchungen. Wie kann und soll diese Lied-Edition realisiert werden? Ein erster wichtiger Schritt zur Verwirklichung des Vorhabens ist ein Pilotprojekt, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird und das seit Juli 2004 seine Arbeit aufgenommen hat. Bei diesem DFG-Projekt handelt es sich um eine Kooperation des DVA mit dem Gesangbucharchiv Mainz (Johannes Gutenberg-Universität) und dem Deutschen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. |