- 251 -Probst-Effah, Gisela (Hrsg.): Musikalische Volkskultur und elektronische Medien 
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Repertoire

PIC
Abbildung 1

Roque ist ein eigenständiger Klingelton-Hit. Er wurde in Deutschland über eine Million Mal heruntergeladen, obwohl er nicht auf einem Tonträger erschienen ist.39

Kölner Stadt-Anzeiger, 17.6.2004 sowie Der Spiegel Heft 22, 2004. S. 184.-->

39   Kölner Stadt-Anzeiger, 17.6.2004 sowie Der Spiegel Heft 22, 2004. S. 184.

Der Charakter eines Anrufsignals ist in ihm noch enthalten: Nach und nach werden dem Ton weitere Stimmen zugefügt. Diese allmähliche Steigerung entspricht der Intensität, mit der sich das Handy bemerkbar machen soll.

Es gibt weitere Beispiele für die Komposition von Musik speziell für das Handy. So kreierte der bekannte Techno-DJ Sven Väth fünf Klingeltöne für den Netzbetreiber T-Mobile.40

Kölner Stadt-Anzeiger 6./7.3.2004.-->

40   Kölner Stadt-Anzeiger 6./7.3.2004.

Das nach eigenen Angaben erste deutsche Label für Handy-Musik, Gofresh Mobile Music,41

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41   http://www.gofresh.de.

bot im Oktober 2003 rund einhundert polyphone Klingeltöne an, die speziell für das Handy komponiert wurden und zudem über integrierte Stimmeffekte – von dem Label voicetones genannt – für polyphone Handys verfügten.

Doch das sind eher die Ausnahmen. Meistens handelt es sich um Musik, die schon anderweitig existiert. Es sind aktuelle Hits aus den Charts, aber auch Oldies und viel Film- und Fernsehmusik. Jamba bringt jeden Monat rund hundert Songs als Klingelton neu heraus, die vor allem aus den Musik-Charts und durch Umfragen unter Jugendlichen ausgewählt werden.42

Kölner Stadt-Anzeiger 6./7.3.2004.-->

42   Kölner Stadt-Anzeiger 6./7.3.2004.

Auch die Beliebtheit volkstümlicher Musik finden wir bei den Klingeltönen wieder. Der Klingelton Lebt denn der alte Holzmichl noch ist ebenso wie sein Original von den Randfichten ein langjähriger Favorit und deshalb in mehreren Klingelton-Entwicklungsstufen erhältlich.

Im März 2004, zur Zeit der polyphonen Klingeltöne, saßen bei der Firma Jamba über zwanzig Musiker vor den Monitoren ihrer Computer, hörten sich Songs an und spielten dann den jeweils markantesten Teil auf einem Keyboard in verschiedener Stimmenanzahl als durchschnittlich 15 bis 20 Sekunden lange Stücke ein. Da hierbei der Wiedererkennungseffekt von ausschlaggebender Bedeutung ist, handelt es sich um Arrangements des Kerns oder der Erfolgsessenz dieser Musikwerke. Deshalb bestehen Klingeltöne anders als im Original häufig nur aus dem Refrain oder beginnen mit dem Refrain und lassen die Strophe erst nach dem Refrain folgen. (Der Stimmklang und das originale Arrangement entfallen ja bei den monophonen und polyphonen Klingeltönen.)

Bei den Urhebern der Originalsongs ist die Begeisterung für diese Versionen mäßig: »Ich hab’ mir mal«, so der Rapper Denyo, »zum Spaß unsere Single ›Fäule‹ als Klingelton runtergeladen. Ich musste es mir viermal anhören, bis ich es überhaupt wiedererkannt habe, so schrottig klingt das.«43

Vgl. Süddeutsche Zeitung Nr. 62, Montag, den 15. März 2004 , S. 17.-->

43   Vgl. Süddeutsche Zeitung Nr. 62, Montag, den 15. März 2004 , S. 17.

Die schwedische Band Abba sowie Herbert Grönemeyer untersagten die Verwendung ihrer Musik als

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