- 249 -Probst-Effah, Gisela (Hrsg.): Musikalische Volkskultur und elektronische Medien 
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Handytechnik I.

Die Mobilität des Telefonierens und die Errichtung der moderneren digitalen Funknetze in Deutschland 1992 (2 D-Netze) und 1994 (E-Netz), die viele Millionen Mobilfunk-TeilnehmerInnen ermöglichen, erforderten es, verschiedene Klingeltöne als Anrufsignal einstellen zu können, um das eigene Handy am Klang von fremden Handys unterscheiden zu können. In Anbetracht der Tatsache, dass das Handy sich also seit einigen Jahren zu einem technischen Massengerät entwickelte, hinkte seine musikalische Entwicklung doch erstaunlich lang hinterher. Lange Zeit bestanden die Klingeltöne aus einem nervig monotonen Gepiepse einstimmiger Melodien.

Handys mit polyphonen Klingeltönen wurden erst im Jahr 2002 auf der Hannover Messe CeBIT vorgestellt.26

Vorgestellt wurden auf der CeBIT 2002 das Samsung-Modell SGH-V100 mit 16stimmigen polyphonen Klingeltönen. Das ebenfalls auf dieser Messe vorgestellte Modell 110 der Firma Trium war nur dreistimmig. Vgl. http://www.teltarif.de/arch/2002/kw11/s7472.html sowie http://www.teltarif.de/arch/2002/kw11/s7497.html.-->

26   Vorgestellt wurden auf der CeBIT 2002 das Samsung-Modell SGH-V100 mit 16stimmigen polyphonen Klingeltönen. Das ebenfalls auf dieser Messe vorgestellte Modell 110 der Firma Trium war nur dreistimmig. Vgl. http://www.teltarif.de/arch/2002/kw11/s7472.html sowie http://www.teltarif.de/arch/2002/kw11/s7497.html.

Das erste mehrstimmige Nokia27

Ich danke den MitarbeiterInnen der Firma Nokia für ihre freundliche Auskunft zu diesem Modell und zum Modell 3210.-->

27   Ich danke den MitarbeiterInnen der Firma Nokia für ihre freundliche Auskunft zu diesem Modell und zum Modell 3210.

– das Modell 7650 – konnte man ab Juli 2002 erwerben, ein mit 24 Stimmen ausgestattetes Luxusmodell. Kurze Zeit später erscheinende spartanischere Nokia-Modelle28

Z. B. die Modelle 7210, 6610 und 3510i.-->

28   Z. B. die Modelle 7210, 6610 und 3510i.

hatten »nur« vier Stimmen. Der Handy-Hersteller Nokia ist mit rund 30% aller verkauften Handys zur Zeit branchenführend.29

Ergebnis des 1. Quartals 2004. Es folgen Motorola mit 16,5 %, Samsung mit 13,1 %, Siemens mit 8,4 %, die südkoreanische Firma LG und der japanisch-schwedische Konzern SonyEricsson mit jeweils 5,7 %.
Vgl. z. B. http://www.onlinekosten.de/news/artikel/14401.-->

29   Ergebnis des 1. Quartals 2004. Es folgen Motorola mit 16,5 %, Samsung mit 13,1 %, Siemens mit 8,4 %, die südkoreanische Firma LG und der japanisch-schwedische Konzern SonyEricsson mit jeweils 5,7 %.
Vgl. z. B. http://www.onlinekosten.de/news/artikel/14401.

Diese Marktposition spiegelt sich in Umfragen zum Handy-Besitz wider. So verwenden zwei Drittel der Jugendlichen, die die Frage des Amts für Rheinische Landeskunde nach ihrer Handymarke beantworteten, Nokia-Handys.30

1643 Jugendliche nannten eine Marke (oder mehrere) ihrer Handys, 66 % davon Nokia. Es folgt die Marke Siemens mit 20 %, alle anderen Marken haben 3,5 % oder weniger. Die Präferenz für Nokia auch bei Pilnitz, s. o., S. 18.-->

30   1643 Jugendliche nannten eine Marke (oder mehrere) ihrer Handys, 66 % davon Nokia. Es folgt die Marke Siemens mit 20 %, alle anderen Marken haben 3,5 % oder weniger. Die Präferenz für Nokia auch bei Pilnitz, s. o., S. 18.

Es ist davon auszugehen, dass die anderen Marken bis auf kleinere Details eine ähnliche musikalische Entwicklung genommen haben. Zuletzt – im Sommer 2004 – kam ein Modell von Samsung mit 64 Stimmen heraus (SGH-D410).

Durch den bei Vertragsverlängerung angebotenen preiswerten Erwerb neuester Handymodelle sind Handys mit monophonen Klingeltönen kaum mehr in Gebrauch. Der größte Klingelton-Anbieter Jamba hat sie deshalb seit dem Sommer 2004 nicht mehr in seinem Programm. Seit Sommer 200331

Datum entnommen aus: Der Spiegel Heft 22. 2004. S. 185.-->

31   Datum entnommen aus: Der Spiegel Heft 22. 2004. S. 185.

sind polyphone Klingeltöne allerdings auch nicht mehr das Aktuellste – in Kürze werden vermutlich nur noch Ausschnitte von originalen Musikwerken bzw. Songs als Klingelton zu hören sein. Ein einheitlicher Begriff für diese Ausschnitte hat sich noch nicht durchgesetzt: Man findet zur Zeit die Bezeichnungen Realtones, ring tunes, music tones, song tunes, TruTones (bzw. TrueTones) oder master tones. Der auffallendste Unterschied zu den polyphonen Klingeltönen ist die Wiedergabe auch der Singstimme der InterpretInnen. In einer Weiterentwicklung sind seit Oktober 2004 Musikclips als Klingelton erhältlich, die bei eintreffenden Anrufen auf dem Handy abgespielt werden.

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