der musikpädagogischen Überlegungen von Pilnitz
lag allerdings auf der Analyse der Herkunft der verschiedenen Klingeltöne.
Auch Ursula Meierkord befasste sich in ihrem 2003 veröffentlichten Aufsatz
mit der musikalischen Herkunft der Klingeltöne. – Anfang 2004 erschienen
zwei weitere Veröffentlichungen über die Verwendung von Klingeltönen im
Musikunterricht.7
Oberhaus, Lars / Zihn, Marcus: Wann klingelt’s endlich. Das Handy als Musikinstrument.
Klangexperimente mit Klingel- und Tastentönen. Musik & Bildung. Praxis Musikunterricht.
Januar–März 2004 (H. 1). 36. (95). Jg. S. 8–15
Während Magnus Gaul den musikpädagogischen Sinn der Klingeltöne darin sah, dass über ihre Rezeption die SchülerInnen »den Weg zurück zu den relevanten Lerninhalten finden«8 Gaul, S. 35.-->
könnten, bezeichneten Oberhaus und Zihn die Handys als »potenzielle Musikinstrumente«, »welche vielfältige kreative Zugangsweisen im Unterricht bereitstellen«.9 Oberhaus/Zihn, S. 8.-->
Sie zeigten u. a. auf, dass man mit den Handytasten live musizieren kann:10 Oberhaus/Zihn, S. 10.-->
Wenn die Tasten gedrückt werden, erzeugen sie jeweils einen direkt zu hörenden Ton. In den Printmedien wurde das Thema Klingeltöne wesentlich breiter aufgegriffen.11 -->
Ein Grund dafür mag die umfangreiche wirtschaftliche Nutzung der Klingeltöne sein, die etwa Anfang 1999 einsetzte.12 Rehmann, s. u. S. 232.-->
Das lukrative Geschäft zeichnet sich in der Zahl der Klingelton-Anbieter ab, die seit 1999 sprunghaft in die Höhe ging, ebenso die Zahl der Klingelton-Käufe. Im Jahr 2003 luden europaweit die Handybesitzer jeden Monat bereits rund 60 Millionen Handymelodien auf ihre Mobiltelefone.13 Financial Times Deutschland 18.8.2003.-->
Dies spiegelt nicht nur die wirtschaftliche Potenz der Klingeltöne wider, sondern auch eindrucksvoll das Bedürfnis der HandynutzerInnen nach unterschiedlichen Tönen: Immerhin ist man bereit, die von den Anbietern geforderten Preise – durchschnittlich 2 Euro plus Übertragungsgebühr – zu zahlen.14 Es sind – durch Betrug und Unvorsichtigkeit – allerdings auch schon bis zu 20 Euro für einen
Klingelton gezahlt worden.-->
2003 wurden in Deutschland 164 Millionen Euro für Klingeltöne ausgegeben.15 Der Spiegel. Heft 22, 2004. S. 184f. Nach Schätzungen des Deutschen Musikverleger-Verbandes
sind in Deutschland 2003 für insgesamt 160 Millionen Euro Klingeltöne gekauft worden;
vgl. Neitzel, Dörte: Millionen-Geschäft mit dem Klingelton-Boom. 29. Juli 2004. URL: http://www.xonio.com/news/news\_12158525.html?tid1=7465{\&}tid2=0.-->
Zu beobachten ist, dass die Musikkonzerne diesen Musikmarkt erst gar nicht, dann – aufgeschreckt durch die Gewinne der Klingelton-Anbieter – nur unter der Perspektive der Urheberrechtsverletzung16 Vgl. z. B. Kontzer, Tony: Cell Phone Ringers: A Napster In The Making? April 26, 2001
InformationWeek: http://www.techweb.com/wire/story/TWB20010425S0008.-->
wahrnahmen, anstatt digitale Möglichkeiten des Musikvertriebs zu nutzen, um den Markt mit zu gestalten.17
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Mittlerweile |