Dies änderte sich mit dem Aufkommen der mobilen digitalen Synthesizer (Abb. 5) ab
Anfang der 1980er Jahre; damit waren Instrumente geschaffen, die ein komplettes
mobiles elektronisches Studio beinhalteten und mittels einer Klaviatur live gespielt
werden konnten. Obwohl mit diesen Instrumenten im Rahmen ihrer implementierten
Klanggenerierung eine ganze Palette von nur mit elektronischen Mitteln erzeugten
neuen und unerhörten Klängen zu Verfügung stand, dienten sie vornehmlich zur
Schaffung von Imitaten akustischer Klangerzeuger. Durch ihren modularen
Aufbau6
Der modulare Aufbau eines Synthesizers besteht aus der Verknüpfung der klangerzeugenden
Oszillatoren, den klangverarbeitenden Filtern und Modulatoren, der Verstärkersektion mit
Hüllkurvengenerator und einer hinzugeschalteten Effektsektion. Zur näheren Information
siehe Joachim Stange: Die Bedeutung der elektroakustischen Medien für die Musik im
20. Jahrhundert. Pfaffenweiler 1989; Bernd Enders: Lexikon Musikelektronik. Mainz 1985.-->
ermöglichten die Synthesizer eine Klangerzeugung und Klangformung in Realzeit,
elektronische Musik konnte so zu einem Live-Akt auf der Bühne werden.
Vornehmlich in den Bereichen der Rock- und Pop-Musik eingesetzt, hat sich die
elektronische Klangerzeugung durch die Synthesizer erst etabliert, als sie es verstand,
sich in das tonale System einzufügen, und es weiterhin verstand, das akustische
Instrumentarium annähernd perfekt zu imitieren.
Automatisierung
Bei der Betrachtung der Automatisierung muss auf eine lange Geschichte hingewiesen
werden, die durch mechanische Musikinstrumente und Musikautomaten
geprägt ist. Dieses besondere Kapitel der musikalischen Reproduktion, bei der
auf den Interpreten verzichtet wurde bzw. sogar versucht wurde, diesen zu
automatisieren,7
Siehe hierzu: Lexikon Musikautomaten. Hg. v. Bernd Enders / Christoph Reuter / Rolf
Jacobi. CD-ROM. Mainz 2000.-->
trat ab dem Jahr 1904 in ein interessantes Stadium. Waren bis zu diesem Zeitpunkt die
musikalische Struktur und auch die Ausführung derselben auf einem Informationsträger
fest codiert, konnten nun die Tasten- und Pedalbewegungen eines Klaviers festgehalten
und reproduziert werden. Durch diese Aufzeichnung von Interpretationen eines Pianisten
wurde der Automatismus der mechanischen Musikinstrumente