- 217 -Probst-Effah, Gisela (Hrsg.): Musikalische Volkskultur und elektronische Medien 
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Abbildung 6


Nun schlaf, mein Kind, in deiner teutschen Wiege
und werde deiner Ahnen froh.
Du trägst ein braunes Hemd, und das ist praktisch
denn da merkt man bei dir den Schmutz nicht so.

Mein Kindchen, morgen kauf ich dir Pomade
und färbe dir die Haare rot.
Denn blond ist teutsche Art, und blaue Augen,
die retten unser Volk aus aller Not.

Ja, auch mein Haar ist über Nacht erblondet:
Da sieht man, dass ich urgermanisch bin.
Und deine Oma, die ist sicher arisch.
So kriegst du deine teutsche Laufbahn hin.

In den beiden Anfangszeilen der ersten Strophe und in der gesamten dritten Strophe finden sich die deutlichsten Anspielungen auf den gemäß NS-Rassegesetzen von jedem »Volksgenossen« geforderten sogenannten »Ariernachweis«: einen »Abstammungsnachweis«, der bis einschließlich der Großeltern-Generation belegen musste, von niemandem abzustammen, der »vollartfremden, insbesondere jüdischen Blutes« war.42

Bedürftig, F.: Lexikon Drittes Reich. A. a. O. S. 5. Artikel Abstammungsnachweis.-->

42   Bedürftig, F.: Lexikon Drittes Reich. A. a. O. S. 5. Artikel Abstammungsnachweis.


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