Probst-Effah, Gisela (Hrsg.): Musikalische Volkskultur und elektronische Medien

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Abbildung 5

Wo die blanken Spaten hängen an der Wand,
wo von morgens früh bis abends wird gerannt,
//: wo die Führer brüllen: »An den Zaun, marsch marsch!«,
denken wir im Stillen: Leckt uns doch am Arsch, ://.

– wobei der Kommentar des Gewährsmanns noch einen erhellenden Kontext bietet: »Wenn ich solche Lieder auf meiner Mundharmonika spielte, sammelten sich automatisch heimliche Gesinnungsgenossen zu vertraulichen Gesprächen um mich herum: Solche und ähnliche Lieder waren geheimes Erkennungszeichen – wie die Spruchkarte an der Innenseite der Spindtür …«

Weniger drastisch formuliert ein auch noch in Varianten belegtes weibliches Gegenstück³⁸

Dokument in NS 1: K. S. Material zum NS-Projekt.-->

³⁸ Dokument in NS 1: K. S. Material zum NS-Projekt.

Kritik am Dienst der »Arbeitsmaiden«:

Wo die blauen Kleider flitzen hin und her,
wo’s zwei Groschen gibt pro Tag und auch nicht mehr,
//: wo die Freizeit knapp ist und die Männer rar,
da ist meine Heimat für ein halbes Jahr, ://.

Die dritte – in diesem Fall niederrheinische – Umdichtung³⁹

Dokument in NS 1: K. Dr. Material zum NS-Projekt.-->

³⁹ Dokument in NS 1: K. Dr. Material zum NS-Projekt.

der Nordseewellen dagegen entlarvt den Gegensatz zwischen jenem friedvollen Heimatbild der Vorlage und den realen Leiden der vom Regime so genannten Heimatfront unter dem Bombenkrieg besonders plastisch, und zwar durch die Beibehaltung der Aussage der originalen Schlusszeile »Da ist meine Heimat …«, die jenen Kontrast von Idylle und Realität dreimal zuspitzt und das Wort Heimat quasi ironisiert:

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Probst-Effah, Gisela (Hrsg.): Musikalische Volkskultur und elektronische Medien