- 64 -Müßgens, Bernhard / Gieseking, Martin / Kautny, Oliver (Hrsg.): Musik im Spektrum von Kultur und Gesellschaft 
  Erste Seite (2) Vorherige Seite (63)Nächste Seite (65) Letzte Seite (422)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

einen Pfauen und für ein Huhn, Musik, die die Kinder musizierten, tanzten und sangen. Es folgen einige der Kinderaussagen:

M.: »Am Anfang habe ich den Pfau gehört, wie er gerüttelt und sein Rad geschlagen hat. Und am Ende kam auch irgendwie Vogelgezwitscher. Am Abend sind die Vögel schlafengegangen. Es wurde immer leiser und immer mehr haben aufgehört zu singen, – zu spielen.« C.: »Ich fand, daß da zwei Klaviere gespielt haben. Das zweite Klavier hat eine Begleitung gespielt und das erste hat das Lied dazu gespielt.« Alle: »Es war ein langes Stück!« C.: »Am Anfang hat sich die Melodie auch wiederholt.« A.: »Nachher wurde es schneller, als ob jemand wegrennt.« M.: »Das Schnelle war das Rütteln.« A.: »Das Schnelle kann das Rütteln sein und das Langsame das Zuklappen (des Pfauenrades).« M.: »In der Mitte klang es wie ganz viele Hühner.« C.: »Als ob sie versuchen, zu flattern.« M.: »Die Töne haben sich angehört wie Hühner und manchmal war es, als ob ein Hahn gekräht hat. Das fällt mir ein wegen dem Stück, das wir spielen.« A.: »In der Mitte war es so, als ob etwas runterfällt, von einem Berg (er imitiert das), immer lauter.« M.: »Vielleicht war das so eine Stein- oder Schneelawine.« A.: »Ich hab’ mir vorgestellt, daß einer den Berg aufgestiegen ist, dann fiel er runter und dann ist er wieder aufgestiegen, hochgeklettert und hat es erreicht. Und als die Musik ganz langsam war, da ist er oben gewesen, da ist er schon ganz schwach gewesen – so meine ich das.« C.: »Irgendwie würde die Musik auch zu dem Bild da oben passen.« (Das Bild zeigt einen auffliegenden Reiher im morgendlichen Nebel am Yellowstone-River.)

Der Titel des Stückes wurde den Kindern in der Übersetzung genannt.

M.: »Als ob eine Wiege immer hin- und hergeht. Wenn die Musik schnell ist, dann schreit vielleicht das Baby, und wenn sie langsam wird, beruhigt es sich wieder. Vielleicht hat der Komponist auch gedacht, man braucht eine Musik zum Einschlafen.« A.: »Ach, ich weiß, warum Wiegenlied: Am Anfang wird das Baby in die Wiege gelegt, und dann fängt es an zu schreien.« C.: »Oder, wenn das Baby gerade geboren wird.« M.: »Wenn die Musik erst ganz hoch und dann ganz tief wird, das könnte sein, wie es einschläft.« C.: »Das kann so vieles sein!«

Der Anfang (T. 1–7) wurde nochmals vorgespielt.

A.: »Das könnte das sein, wenn man das Baby in die Wiege legt und es fängt an zu schrein.« C.: »Man kann sich so vieles vorstellen.« A.: »Oder wie eine Blume, die aufblüht. Und wenn es langsamer wird, dann geht sie wieder zu.« M.: »Oder wenn es ganz schnelle Töne gibt, dann könnte es regnen.« C.: »An einer Stelle hat es dann getröpfelt.« M.: »Ich kenne ein Wiegenlied von Brahms, das Wiegenlied Guten Abend, gut’ Nacht.« (C. summt die Melodie.)

Das Hören in Abschnitten wurde fortgesetzt. Dabei wurden von den Kindern gemeinte Bedeutungen direkt genannt, so daß die entsprechenden Takte


Erste Seite (2) Vorherige Seite (63)Nächste Seite (65) Letzte Seite (422)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 64 -Müßgens, Bernhard / Gieseking, Martin / Kautny, Oliver (Hrsg.): Musik im Spektrum von Kultur und Gesellschaft