Gestaltung, welche zu einer
engen Verklammerung der lyrischen Vorlagen führt:
- Die Tendenz zu melodischer
Wellenbewegung bestimmt die Gesangslinie und auch die Gestalt des Klaviersatzes
der vier Lieder in unterschiedlich starker Ausprägung.
- Die Tendenz
zu unregelmäßiger Phrasenbildung, bereits
in den Lasker-Schülerschen Textstrukturen angelegt, verleiht dem kompositorischen
Ablauf besondere innere Spannung.
- Die Neigung
zu einer in Bewegung aufgelösten Akkordik erkennen wir als Gemeinsamkeit
der Lieder I, II und IV. Dieses Charakteristikum erscheint im dritten Lied
tendenziell weniger stark ausgeprägt; hier treten eher akkordisch-simultane
Satzstrukturen in Erscheinung.
- Der weitestgehende
Verzicht auf melismatische Wendungen bewahrt den klangkompositorischen
Charakter der literarischen Vorlage und erlaubt ihre klangfarbliche und lautmalerische
Nachzeichnung.
- Die
liedübergreifende Motivik bewirkt einen tiefen inneren
Konnex der Lieder; das kurzmotivartige Kernmotiv des ersten
Liedes mit den aufwärtsgerichteten Intervallen Quarte, große
Sekunde, kleine Terz (es-as-b-des) bestimmt nicht nur dessen gesamtmotivisches
Geschehen als omnipräsentes Phänomen, sondern greift auch in die
Strukturen der anderen Lieder in unterschiedlich starker Ausprägung
ein.
-
Die Struktur der Harmonik wird charakterisiert durch freitonale
Kombinationen, Bitonalität, vagierende Tonalität, chromatische
Rückungen, personante Akkorde, aber auch schärfere Spannungsklänge.
Das erste Lied dieses Zyklus Die Liebe steht
literarisch eindeutig in der Tradition Eichendorffs und Conrad Ferdinand
Meyers. Die jambisch-vierzeilige Strophe des romantischen Volksliedes erfährt
allerdings mannigfaltige Differenzierungen durch diskretes Aufbrechen des
Reimschemas, rhythmische Stauungen, Pausen des Bewegungsflusses und unterschiedliche
Längen der rhythmischen Einheiten.
Bei allen verlebendigenden Unregelmäßigkeiten rhythmisch-metrischer
Elaboration erkennen wir im ersten Gedicht ein sanftes Einschwingen auf einem
wiegenden Triolenrhythmus. Dieses schwingende rhythmische Leitmotiv des gesprochenen
Wortes erfährt seine Transformation in den musikalischen Kontext und
erscheint als nahezu allgegenwärtiges Hauptmotiv der Komposition, dessen
essentielle Charakteristika durch seine Intervallstruktur (Quarte–gr. Sekunde–kl.
Terz), ein spezifisches Verhältnis rhythmisch-metrischer Fixierungen
(Bewegungsbeginn und Bewegungsstau) wie auch
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