und: um die »Polarität
von Wort und Klang« aufzuheben (Eimert 1963).
Eimerts Einführung ist allerdings
die einzige Quelle, die den wichtigen Zusammenhang zwischen den Sprachexperimenten
des Bonner Phonetikers und Eimerts Sprachkomposition deutlich macht, während
dieser Umstand in Eimerts ausführlichem Begleittext zur Schallplattenaufnahme
des Epitaph unerwähnt bleibt. Die Person
Meyer-Eppler wird hier lediglich mit der Erinnerung an das Sitzungsprotokoll
des NWDR vom 18.10.1951 gewürdigt, während man über dessen
Rolle als Phonetiker oder Kommunikationswissenschaftler nichts erfährt.
Statt dessen liest man hier von Eimerts phonetischer Auseinandersetzung mit
Formanttheorien (vgl. Eimert 1962, 2ff.), was hinsichtlich Eimerts engem
Kontakt zum Bonner Institut für Phonetik und Kommunikationsforschung
fragen läßt, inwiefern Meyer-Eppler im Hintergrund dieser Auseinandersetzung
stand.
4
Schlußbemerkung
Herbert Eimert stand in mehrfacher Hinsicht im Wirkungskreis des Bonner Universitätsprofessors
Werner Meyer-Eppler. In der Vorgeschichte des Kölner Studios erhielt
der Redakteur von ihm wertvolle Impulse für die technische Verwirklichung
elektronischer Musik. Meyer-Eppler lieferte ihm das Wissen über akustische
und technische Voraussetzungen zur Einrichtung eines elektrischen Tonstudios.
Schließlich nahm Meyer-Eppler mit seiner Forschung auf diesem Gebiet
eine wichtige Rolle als Mitgründer und Errichter des elektronischen Studios
im Kölner Funkhaus ein. Auch auf den Komponisten Eimert hatte die Forschung
Meyer-Epplers Einfluß. Bis ca. 1952/53 verwandte Eimert in seinen Gemeinschaftsproduktionen
mit Robert Beyer Klänge aus Meyer-Epplers Institut. Schließlich
beeinflußte ihn das informationstheoretische Denken des Bonner Wissenschaftlers,
das vor allem die Entwicklung seines Epitaph
von 1962 prägte.
Zu fragen wäre, warum diese wirkungsgeschichtlichen Zusammenhänge
bisher fast unbemerkt blieben. Mag Eimerts Oeuvre wohl kaum im Mittelpunkt
musikwissenschaftlichen Interesses stehen, so ist die Unkenntnis über
diese eindeutige Rezeption dennoch mehr als verwunderlich. Es spricht viel
dafür, daß auch Eimert dafür verantwortlich war, daß
der Name Meyer-Eppler eher im pejorativen Kontext zu finden ist. Vor allem
in Eimerts zentralen Schriften Nachruf auf Werner
Meyer-Eppler (1962), Notizen zum
Epitaph und Sechs Studien (1962), So begann
die elektronische Musik (1972) und Lexikon
der elektronischen Musik (1973/1977) vermißt man den Namen Meyer-Eppler
in einem angemessenen Kontext: Im Lexikon
der elektronischen
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