und muß sich auf einige wenige Werke beschränken.
Auf ebenfalls wichtige Akkordeonliteratur nimmt in ähnlichem Zusammenhang
Eschenbacher in seiner Dissertation Bezug. Daher wurde die Besprechung gleicher
Werke möglichst vermieden. Dies gilt auch für die angefügte
Kurzbibliographie, die sich insbesondere auf die bei Walter Maurer nicht
erwähnten oder später entstandenen Werke konzentriert, ohne Anspruch
auf Vollständigkeit zu erheben. Die Angaben zur geschichtlichen Entwicklung
des Akkordeons sind, sofern nicht zusätzlich gekennzeichnet, der Dissertation
Richters entnommen.
Schließlich soll denjenigen gedankt werden, die diese Arbeit durch
wertvolle Hinweise oder Bereitstellen von schwer zugänglichen Materialien
unterstützt haben, insbesondere Prof. Dr. Bernhard Müßgens,
Dr. Hans-Werner Boresch, Dr. Thomas Eickhoff und Oliver Kautny. Desweiteren
gilt der Dank Prof. Dr. Christian Ahrens für das Zur-Verfügung-Stellen
seines überarbeiteten Manuskripts zum gleichnamigen Vortrag, den er
im November 1999 beim Symposion Harmonium und Handharmonika
im Kloster Michaelstein gehalten hat.
2
Die geschichtliche Entwicklung des Akkordeons
Das Akkordeon ist im Vergleich zu anderen Instrumenten noch recht jung, obgleich
die Erfindung schon auf das Jahr 1822 zurückgeht, ein Jahr später
als die Mundharmonika. Das Prinzip der durchschlagenden Zunge ist wesentlich
älter und geht auf die »Kulturheroin Nügua« (um
2900 v. Chr.) (Schwörer-Kohl, Sp. 615) – nicht auf den chinesischen
Kaiser Nin-Qua (um 2700 v. Chr.), wie in der einschlägigen Akkordeonliteratur
behauptet wird – zurück. Die durchschlagende Zunge war damals für
die Tonerzeugung der chinesischen Mundorgel Sheng verantwortlich. Diese besteht
ursprünglich aus einer Kürbisschale mit einem seitlichen Schnabel,
durch den Luft in das Instrument geblasen wird. Die Röhren, bestehend
aus Bambus, sind wie bei einer Orgel unterschiedlich lang und enthalten eine
Bambusstimmzunge, die durch Zuhalten des in den Röhren befindlichen Lochs
in Schwingungen versetzt wird und somit den Ton erzeugt. Wie die Stimmzunge
nach Europa kam, ist unklar. Erstmals in Europa 1618 von Michael Praetorius
in Syntagma musicum, Bd.2 schriftlich erwähnt
(vgl. Praetorius, 143), war man sich lange Zeit aufgrund der nicht eindeutigen
Formulierungen unsicher, ob die dort beschriebene Zunge eine Durch- oder
eher eine Aufschlagzunge war (vgl. Ahrens, 2 [Die Seitenangaben beziehen
sich auf das Manuskript und können von der sich im Druck befindlichen
Publikation abweichen.]). Die Tatsache, daß bereits Praetorius mit
der Durchschlagzunge in Orgelregistern arbeitete, wurde lange übersehen
– möglicherweise auch deshalb, weil der durch sie erzeugte Klang nicht
der Ästhetik der Zeit entsprach (vgl. Ahrens, 14, Fußnote 78).
Cyrill Demian, der 1829 das ›Accordion‹ patentieren ließ, wies allerdings
in seinem Patentantrag auf eine mehr als 200jährige Verwendung der Durchschlagzunge
hin (vgl. Ahrens, 12, Fußnote 67).
|