- 281 -Müßgens, Bernhard / Gieseking, Martin / Kautny, Oliver (Hrsg.): Musik im Spektrum von Kultur und Gesellschaft 
  Erste Seite (2) Vorherige Seite (280)Nächste Seite (282) Letzte Seite (422)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 

Die Brisanz dieser Angelegenheit scheint die Tatsache zu bezeugen, dass schon einen Monat, bevor sich Ottomar Güntzel an die Firma Ibach wendet, ein Brief der Hochschule für Musik in Weimar bei Ibach in Barmen eintrifft:

»Zwecks einer Ermittlungssache wären wir Ihnen äußerst dankbar, wenn Sie uns baldigst mitteilen wollten, in welchem Jahre Ihre Firma einen Flügel an den im Jahre 1916 verstorbenen Komponisten Max Reger zur Verfügung gestellt hat. Ganz besonders liegt uns daran, die Nummer, das Modell und die Größe des Flügels zu erfahren.«  (Hochschule für Musik Weimar an Firma Ibach am 16. Februar 1952)

Ibach beantwortet unverzüglich die Anfrage aus Weimar und bittet um Informationen darüber, wo sich der Flügel zur Zeit befindet:

»Ich bestätige den Empfang Ihrer obigen Zuschrift und gebe Ihnen im Nachstehenden den Sachverhalt für den vermieteten Flügel wie folgt bekannt: Gemäss dem hier vorliegenden Mietvertrag vom 6.5.1922 hatte ich an Frau Max Reger den IBACH Flügel Modell IV, (245 cm lang) schwarz Nr. 75 937 gratis vermietet. Ich bin z. Zt. nicht darüber informiert, wo dieser Flügel jetzt steht und wäre Ihnen für eine Auskunft hierüber sehr dankbar.« (Firma Ibach an Hochschule für Musik Weimar am 19. Februar 1952)

Einen Monat später trifft dann der Brief von Ottomar Güntzel bei Ibach ein, der diesen zum ersten Mal über die »tatsächliche Geschichte« des letzten Ibach-Flügels von Max Reger in den Kriegs- und Nachkriegsjahren unterrichtet. Außerdem macht er Ibach auf die zur Zeit bestehenden Schwierigkeiten aufmerksam, betreffend Zurückführung des Flügels in das Reger-Archiv:

»Sehr geehrte Herren! Als Leiter des im Jahre 1946/47 von Weimar nach Meiningen umgesiedelten Max Reger-Archivs wende ich mich an Sie in einer Angelegenheit, deren Klärung mir sehr am Herzen liegt. Es handelt sich um den seinerzeit dem Max Reger-Archiv leihweise überlassenen Ibach-Flügel . Das Instrument wurde 1943 auf einem Gut in der Nähe von Weimar gegen Bombengefahr sichergestellt. Da das Gut nach dem Zusammenbruch von der russischen Kommandantur besetzt war, konnte der Flügel erst nach Räumung des Gutes im Frühjahr 1950 freigegeben werden. Er wurde zunächst in der Hochschule für Musik in Weimar untergestellt, da das Max Reger-Archiv inzwischen nach Meiningen überführt worden war. Die Zurückgabe des Flügels an das Max Reger-Archiv begegnet nun seitens der Hochschule für Musik mancherlei Schwierigkeiten. Ich wäre Ihnen deshalb zu ausserordentlichem Dank verbunden, wenn Sie mir auf nachstehende Fragen Auskunft geben würden.

  1. In welchem Jahr wurde der Flügel gebaut?
  2. Wann ist er dem Archiv überlassen worden?

Erste Seite (2) Vorherige Seite (280)Nächste Seite (282) Letzte Seite (422)      Suchen  Nur aktuelle Seite durchsuchen Gesamtes Dokument durchsuchen     Aktuelle Seite drucken Hilfe 
- 281 -Müßgens, Bernhard / Gieseking, Martin / Kautny, Oliver (Hrsg.): Musik im Spektrum von Kultur und Gesellschaft