Vertreter, Gebr. Liebau auf den
Konzertprogrammen und in etwaigen Anzeigen
gebracht wird.« (Firma Ibach an
Elsa Reger am 5. Mai 1922)
Elsa Reger bestätigt die Auflagen Ibachs und sichert ihm die ordnungsgemäße
Behandlung seines Instrumentes zu. Daraufhin stellt Ibach am 6. Mai 1922
einen Mietvertrag mit folgendem Wortlaut aus:
»Rud. IBACH Sohn vermietet am heutigen Tage an Frau Max Reger in
Jena, Beethovenstr. 6 einen Flügel Modell
IV in Ebenholz. Nr. 75 937 im beiderseits
anerkannten Werte von 145 000,- Mk. auf unbestimmte
Zeit, von heute ab, jedoch mindestens auf die Dauer von 6 Monaten,
gegen ein monatliches Mietgeld von gratis Mk.«
Somit ist für die kommende Zeit sowohl für Elsa Reger, als auch
für das Reger-Archiv und den Ibach-Flügel ein bleibender Ort gefunden,
ohne dass für das Archiv Kosten entstehen. Offiziell bleibt der Flügel
jedoch weiterhin im Besitz der Firma Ibach. 1929 zieht Elsa Reger nach München,
wohin sie auch die Grabstätte ihres Mannes verlegen lässt. Mit
umfangreichen Feierlichkeiten begleitet wird Reger schließlich am 11.5.1930
auf dem Münchner Waldfriedhof begraben. Das Reger-Archiv verbleibt aber
weiterhin in Weimar.
3
Odyssee und Rekonstruktion
Während des 2. Weltkrieges werden auch aus dem Weimarer Schloss wertvolle
Bestände ausgelagert, so auch das gesamte Reger-Archiv. Den IBACH-Flügel
nimmt Frieda Kwast-Hodapp, eine berühmte Reger-Pianistin, zu sich auf
ihr Gut Holzdorf in der Nähe von Weimar. Nach Kriegsende wird das Gut
durch die Bodenreform enteignet und Sitz des Oberkommandierenden der Sowjet-Militär-Administration
Gardegeneralmajor Kolesnitschenko. 1946 zieht Elsa Reger zu ihren Verwandten
nach Bonn und übergibt das Reger-Archiv der Stadt Meiningen. Als Parallelinstitution
zum Reger-Archiv in der DDR gründet Elsa Reger am 25.10.1947 das Max-Reger-Institut
/ Elsa-Reger-Stiftung (MRI), welches auch das Erbe der Urheberrechte an den
Werken Regers erhielt. Seit 1999 hat es seinen Sitz im renovierten Schloss
von Durlach (Karlsruhe).
Gardegeneralmajor Kolesnitschenko stimmt zwar zu, den Flügel wieder
dem Reger-Archiv zurückzuführen, aber bei dessen Einweihung am
9.5.1948 innerhalb der Räume der heutigen Staatlichen Museen Meiningen
fehlt der Flügel noch immer. Der damalige Leiter des Archivs Ottomar
Güntzel beginnt einen aufreibenden »Kampf« um den Flügel,
was der Aktenordner mit der Aufschrift »Echtheitsfrage Reger-Flügel
– Korrespondenz« im Meininger Archiv ausgiebig dokumentiert.
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