- 278 -Müßgens, Bernhard / Gieseking, Martin / Kautny, Oliver (Hrsg.): Musik im Spektrum von Kultur und Gesellschaft 
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Bestände ganz unverhältnismässig hohe sind.«  (Ibach an Fritz Stein am 14. Oktober 1916)

Fritz Stein bedankt sich bei Ibach über dessen Entgegenkommen, den Flügel dem Reger-Museum weiterhin leihweise zu überlassen. Auch die offenstehenden finanziellen Angelegenheit kann er auf diesen Weg klären und zum Abschluss bringen.

Elsa Reger, die sich bei Ibach noch einmal herzlichst bedankt, gelingt es so schon kurze Zeit nach Regers Tod, dessen Arbeitszimmer in Jena als offizielles Reger-Museum und Archiv einzurichten und somit den künstlerischen Nachlass ihres Mannes der Wissenschaft und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Ein weiteres, für die Verbreitung der Werke von Max Reger relevantes Ereignis ist im Sommer 1916 die Gründung der Max-Reger-Gesellschaft in Leipzig, unter Führung von Edith Mendelssohn, der mit Reger befreundeten Gattin des Enkels von Felix Mendelssohn Bartholdy.

Da die Stadt Jena Reger kein kostenloses Ehrengrab zu Verfügung stellt, bewahrt Elsa Reger die Urne mit der Asche ihres Mannes in einer sargähnlichen, eisernen Truhe in seinem Arbeitszimmer auf. 1922 zieht Elsa Reger nach Weimar, wo Reger am 11.5.1922, also sechs Jahre nach seinem Tod, endlich beerdigt wird. Außerdem erreicht sie, dass das Reger-Archiv mit zwei Räumen einen ansehnlichen Platz im Weimarer Schloss bekommt, von denen einer als Archivraum und der andere als Regers Arbeitszimmer eingerichtet wird, in dem auch der Ibach-Flügel seinen Platz erhalten sollte, wenn Ibach keine Einwände dagegen hätte. Außerdem stände der »Weiße Saal« des Schlosses, ein sehr schöner Konzertsaal mit guter Akustik, für Regerveranstaltungen zur Verfügung, wohin der Flügel auch leicht transportiert werden könnte. Ibach ist im Prinzip einverstanden, dass der Flügel im Weimarer Schloss weiterhin als Leihgabe aufgestellt wird, weist Elsa Reger allerdings darauf hin, dass in dem Inventar-Verzeichnis des Archivs der Ibachflügel besonders aufgeführt wird, unter Hinzufügung des Vermerks, dass das Instrument das Eigentum der Firma Ibach ist und bleibt.

»Als selbstverständlich darf ich wohl voraussetzen, dass der Flügel einen tadellosen Standort erhält und gegen Beschädigung und missbräuchliche Benutzung geschützt wird. Auch lege ich grossen Wert darauf, dass er von fachmännischer Seite tadellos instand gehalten wird, was ja durch meine Weimarer Vertreter, die Firma Gebr. Liebau besorgt werden könnte. Vor allem wird es notwendig sein, falls der Flügel zu Konzerten benutzt wird, ihn vor jedem Konzert durch die Firma Liebau gut nachsehen und stimmen zu lassen und möchte ich noch weiter dran erinnern, dass im Falle der Benutzung in Konzerten der übliche Hinweis unter Erwähnung der Firma Ibach und der


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