so belassen möchte, wie es zu Lebzeiten des Meisters war. Es
ist nur natürlich, daß ihr besonders
daran liegt, bes[onders] Regers Musikzimmer
mit den beiden Flügeln völlig intakt zu erhalten, nur es
wäre sehr schade, wenn gerade der Ibachflügel,
auf dem der Meister mit Vorliebe spielte,
darin fehlte. Da zu diesem künftigen Regermuseum
sicherlich viele Verehrer des großen Musikers wallfahrten werden, so
würde es doch wohl auch im Interesse
Ihrer Firma liegen, dieses Zeugnis
der ehrenvollen Verbindung des Meisters mit Ihrem Hause dem
Regermuseum zu erhalten. Frau Reger u. mit ihr alle Regerverehrer
wären Ihnen daher sicherlich herzlich dankbar,
wenn Sie den Flügel dauernd für
den erwähnten Zweck zur Verfügung stellen u. im
Regerhaus belassen könnten. Aus dem gleichen
Grunde wäre es ja auch dankbarst
zu begrüßen, wenn das Pianino an seinem Platz verbleiben
könnte. Sollte Ihnen aber eine Überlassung
desselben nicht möglich sein, so
glaube ich, daß Frau Reger dasselbe gegen Ratenzahlungen
gerne erwerben würde, wenn Sie ihr einen billigen
Preis berechnen würden. Ich habe
nach dieser Richtung hin von Ihr keinerlei Auftrag,
glaube aber bestimmt, daß ich sie dazu überreden könnte.
Wären Sie so liebenswürdig
mir in dieser Angelegenheit zu schreiben, nicht
an Frau Reger, da [sie] sich in Folge der großen Aufregungen
der letzten Monate in sehr leidendem
Zustand befindet. Bemerken möchte
ich noch, daß Frau Regers Vermögensverhältnisse, die allgemein
sehr überschätzt werden, es
Ihr nicht gestatten, den Flügel, wie sie gerne
möchte, käuflich zu erwerben.«
(Fritz Stein an Firma Ibach am 12.
August 1916)
Ibach, der sich den Wünschen und Vorhaben Elsa Regers als durchaus zugeneigt zeigt, antwortet Fritz Stein – da er geschäftlich unterwegs war – erst zwei Monate später, wobei er erstmals ein noch offenstehendes geldliches Abkommen mit Reger erwähnt. Um Elsa Reger »mit Rücksicht auf ihren leidenden Zustand keine unnützen Aufregungen« zu bereiten (Ibach an Fritz Stein am 14. Oktober 1916), bittet Ibach nun Fritz Stein, Elsa Reger möge ihm die M 2000, die er Reger während der Kriegszeit auf seinen Wunsch hin vorgeschossen habe, recht bald zurückzahlen. »Wenn ich nun in Sachen des Flügels das gewünschte Entgegenkommen beweise, so möchte ich wenigstens betreff Rückzahlung der Schuld eine Sicherheit haben, zumal es sich bei dem Flügel bekanntlich um ein vollständig neues Instrument handelt, dessen Privatpreis sich jetzt auf M 3600.- beläuft. Das Pianino möchte ich dagegen sehr gern bald zurückhaben, weil die Not gar zu grosse ist. Ich gebe aber Frau Reger gern das Versprechen, ihr nach glücklicher Beendigung des Krieges bei Erwerbung eines gebrauchten Instrumentes für ihre Kinder weitmöglichst entgegenzukommen. Jetzt ist für eine solche Erwerbung die denkbar ungünstigste Zeit, weil die Preise der gebrauchten Instrumente infolge der sich immer drückender fühlbar machenden Knappheit der |