[...] aus der Reichsmusikkammer ausgeschlossen werden und verlieren damit
die Möglichkeit zu weiterer Betätigung.« (Ebd.) Somit
konnte sich kein aktives Ensemble dem Einfluß der Nationalsozialisten
entziehen.
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Die Politisierung des Chorwesens am Beispiel des Männergesangs
Die sicherlich größte Bedeutung wurde innerhalb der
Reichsfachschaft für Chorwesen und Volksmusik
dem Männerchorwesen, inbesondere dem DSB, beigemessen. Schon vor der
Machtergreifung gab es Bestrebungen, den Männergesang grundlegend zu
verändern. Gleich einer »Singenden Mannschaft« (Götsch,
1) sollten sich die Mitglieder der Gesangsvereine in den Dienst des aufstrebenden
Nationalsozialismus stellen. Dabei lag das Hauptaugenmerk auf der Vernetzung
des Männergesangs mit realen, politischen Zielen:
»Der Deutsche soll sich nicht vor den harten Entscheidungen
der Politik in das weiche Niemandsland
der Musik flüchten [...]. Heute
setzt der führende deutsche Staatsmann die Kunst wieder als politische
Lebensmacht des Volkes ein. [...]. Er
fordert letztlich eine neue Politisierung
der Musik.« (Ebd., 8)
Dieser Einsatz im Dienste der Partei bedeutete für die neuen Machthaber,
Musik »dem Gemeinwesen, dem Staate dienstbar machen, auf das Ganze
des großen Volksleben ausrichten, jede unfruchtbare Isolierung aufgeben,
[...], sie wieder in innigste Verbindung mit dem Leben der Nation bringen.
Politischer Musiker sein heißt dann: nicht in Klängen leben, sondern
das Leben klingen machen.« (Ebd., 9)
Ausgangspunkt der Bestrebungen seitens der Nationalsozialisten war die
Kritik am damaligen gesellschaftlichen Eskapismus des Männergesangs.
Die Ursache dieses Zustandes sahen die neuen Machthaber hauptsächlich
in der politischen Entwicklung des Landes. Dabei wurde bei der höchst
suspekten Argumentation nicht den Männerchören die Schuld für
ihre angebliche Rückschrittlichkeit gegeben, sondern der gesellschaftlichen
Regression:
»Staat, Kirche und geselliges Volksleben wurden menschenleer und
verfielen, während das Chorleben blühte
und sein musikalisches Paradies als
Ersatzheimat für die ausgewanderte Männergesellschaft
errichtete.«
(Ebd., 17)
Dieser Zurückgezogenheit sollte ein Ende gesetzt werden, konnten
doch die Chöre in diesem Zustand nicht für den Dienst in der Partei
eingesetzt werden. Um die scheinbare Rückbesinnung auf völkische
und nationale Aufgaben umzusetzen, wurde die hierfür nötige Kanalisierung
der Männerchöre
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