Für Brunhilde Sonntag ist von Einem Gesprächspartner in Fragen der Ästhetik und der Komposition. Doch gibt es auch Sitzungen, in denen nicht über Musik gesprochen wird. Von Einem weist sie auf Gesetzmäßigkeiten hin, die über die Musik hinausgehen. Sein Einfluß hinterläßt deutliche Spuren in den Werken und im Denken Brunhilde Sonntags: Unabhängigkeit gegenüber Zeitströmungen, belebendes und bleibendes Interesse an der persönlichen Entwicklung ihrer Studierenden, das Bestreben, mit und durch Musik über sich und über Musik hinauszuweisen. 1968 wird sie Pädagogische Mitarbeiterin im Fach Musik der Justus-Liebig-Universität Gießen. In die Zeit ihrer ersten Lehrerfahrung an der Universität fallen die Studentenunruhen. Die endlosen Gespräche mit Studierenden über gesellschaftliche Veränderungen empfindet sie als fruchtlos und unbefriedigend. Indessen geben ihr die immer häufiger stattfindenden
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