- 71 -Merten, Jessica: Semantische Beschriftung im Film durch "autonome" Musik 
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  • »Music can be used to underline or create psychological refinements - the unspoken thoughts of a character or the unseen implications of a situation.« (Entspricht nach Thiel einer dramaturgisch-inhaltlichen Funktion, affirmativer Bildinterpretation und -einstimmung.)
  • »Music can serve as a kind of neutral background filler.« (Vergleichbar mit Arnheim und Kracauers Auffassung von physiologischen und ästhetischen Funktionen, denn die Musik wird von ihm stets in die Rolle des »Hintergrundfüllsels« gedrängt.)
  • »Music can help build a sense of continuity in a film.« (Entspricht Motte-Habers syntaktischen Funktionen, durch die Montage bedingt.)
  • »Music can provide the underpinning for the theatrical buildup of a scene and then round it off with a sense of finality.«23
    23 Prendergast 1977, S. 201–210.
    (Vergleichbar mit de la Motte-Habers syntaktischen Funktionen mit filmgliederndem Charakter.)

Erstaunlich sei, so führt Maas aus, daß die überzeugendsten Beschreibungen möglicher Leistungen von Filmmusik – wie auch in diesem Falle – von filmerfahrenen Komponisten stammen. Zwar biete Copland keine in sich geschlossene und widerspruchsfreie Systematik an, sondern durch die Erfahrung des Filmmusikpraktikers bestimmte Aussagen zu typischen Funktionen. Doch während sich Coplands Aussagen noch in einem vertretbaren Rahmen halten, stellt Norbert Jürgen Schneider, ebenfalls durch seine praktische Arbeit als Filmkomponist mit der Materie vertraut, fast vierzig Jahre später einen weitaus längeren Funktionenkatalog auf. Musik kann . . .

  • Atmosphäre herstellen
  • Ausrufezeichen setzen
  • Bewegung illustrieren
  • Bilder integrieren
  • Emotionen abbilden
  • Epische Bezüge herstellen
  • Formbildend wirken
  • Geräusche stilisieren
  • Gesellschaftlichen Kontext vermitteln
  • Gruppengefühl erzeugen24
    24 Schneider 1986, S. 90–91.
    usw.


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