Die Beschreibung der Musik mit Worten ist in den meisten Fällen die einzige
Möglichkeit der Musikanalyse, denn die Originalpartituren der Filmscores stehen nur
sehr selten zur Verfügung. Dies realisiert auch Brösske in ihrem Modell zu dem
Schlöndorff-Film Michael Kohlhaas – der Rebell (1969), in dem sie die übliche Zählzeit
der Sekunde durch einen Takt (T) ersetzt, der in Zählzeiten (M) unterteilt
ist. Hinzu treten die Nummer der Einstellung (E), Geräusche (G), Bildinhalt,
Kamera, Text sowie auf dem musikalischen Sektor die Instrumente und die
Musikbeschreibung.8(vgl.
Tabelle 7.3)
Eigens für einen Film komponierte Musik unterliegt, so Brösske, wegen ihrer vom eigenen Charakter wegführenden Funktionalität stärker noch als autonome Musik im Film der Gefahr einer von außen, d.h. vom Bild beeinflußten Bewertung. Aus diesem Grund dürfe ein Modell zur Filmmusikanalyse subjektiven Assoziationen keinen Raum lassen. Die Musik müsse auf ihre syntaktische Funktion reduziert, von dieser ausgehend analysiert und auf ihre Relation zum Bild sowie auf ihren Stellenwert bei der Gesamtrezeption des Films untersucht werden.
Ausgehend von den vorgestellten Modellen und Überlegungen sei für die Musikanalyse der ausgesuchten Filmbeispiele das in Tabelle 7.4 dargestellte Modell |