- 131 -Menzel, Karl H.: PC-Musiker 
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Jan W. gibt näheren Einblick in dieses Vorgehen:

Entweder singe ich ihr was vor, was sie machen soll, oder sie probiert was aus und ich sage ihr: »So ist gut.« oder: »Da ein bisschen anders.« Dann nehmen wir meistens was auf und hören es uns hinterher an. [...] Wenn ich Gesang aufnehme, dann nehme ich den Refrain einmal auf und kopiere den noch dreimal hintendran. [...] Wir nehmen immer nur ganz kleine Passagen auf, und wenn die sich wiederholen, dann kopiere ich die nur noch hintendran.

Strategie 3: »Von Sample-CDs hauptsächlich«

Als Alternative zum Selbsterstellen von Samples und Loops wird auch auf kommerzielle, auf CD oder per Internetzugang verfügbare Sammlungen fertiger Soundbausteine und Loops zurück gegriffen. Diese Samples sind dann allgemein weniger individuell, verfügen aber über eine professionelle Soundqualität.

Samples mache ich [zwar] auch manchmal selbst. [...] Aber wir können halt auf eine große Library mit Samples zurückgreifen, deshalb guckt man erst, ob man da was findet (Pablo T.).

Loops [nehme ich] hauptsächlich von Sample-CDs. Früher, als ich noch keine Sample-CDs hatte, da habe ich auch von irgendwelchen Gruppen was rausgezogen, wenn mal ’ne Bassdrum allein lief oder so – das darf man ja eigentlich nicht, aber ich habe es halt trotzdem gemacht. – Aber mittlerweile habe ich bessere Loops auf solchen Sample-CDs, z. B. von XX-Large. [...] Da ist immer was ganz Gutes dabei und man hat halt meistens die Tempoangaben dabei. Und die kann ich dann in diesem Programm auch verändern, die Tempoangaben. Mit solchen Loops kann man schon ganz schöne Sachen machen. Gerade Break-Beats oder so was. [Selbst samplen] ist natürlich komplizierter. Wenn ich hier einen Loop [nehme], den habe ich in 3, 4 Minuten am Laufen, den spiele ich mir einfach ein und ich habe die Tempoeingabe, und die sind auch meistens schon stilistisch geordnet. Da komme ich halt ganz gut voran. (Jan W.).

Strategie 4: »Draußen in der Natur, da gibt’s auch Geräusche«

Oliver R. äußert sich zur Auswahl von Klangquellen:

Man muss ja keine Platten nehmen [...] Man schüttet seine Taschen aus und legt sie auf den Tisch. Man hat halt keine Grenzen. Alles, was das menschliche Ohr hört, kann man aufnehmen. Und auch Sachen, die das menschliche Ohr nicht hört, kann man aufnehmen. Und auch Sachen, die anderen Leuten gar nicht auffallen. [...] Draußen in der Natur, da gibt’s auch Geräusche, alles Mögliche. Das macht die Sache halt so interessant, dass man wirklich alles benutzen kann.

In der Vielfalt der verfügbaren Klangquellen sieht der Nicht-Instrumentalist seinen Vorteil gegenüber Instrumentalisten: »Bei der Gitarre hat man nur die Gitarre.«

Experimente mit Naturklängen müssen aber nicht notwendigerweise in der freien Natur stattfinden. So schildert Markus U., wie er sein Mobiliar zum Schlagzeug umfunktioniert:


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