beinhalten die
ausgesprochen sinnvolle Kombination von Sprache und Gesten. Ob allerdings die
vorgeschlagenen »Tanzlieder« (ebd., S. 124), bei denen gesungen, im Kreis gegangen und
gleichzeitig noch weitere Bewegungen ausgeführt werden sollen, den Grundschlag
wirklich verdeutlichen, ist fraglich. Vorschulkinder oder Kinder zu Beginn der
Grundschulzeit werden sehr wahrscheinlich Probleme haben, ihre Bewegungen
mit den Aktionen mehrerer weiterer Kinder zu koordinieren. Und selbst bei
Erwachsenen, die zwei Dinge (Singen und Bewegen) gleichzeitig tun sollen, ist
zu beobachten, dass entweder das eine oder das andere unterbleibt. So wird
die Regelung der motorischen Beanspruchung in solchen Aufgabenstellungen
eher vom Rhythmus ablenken als die differenzierte Aufmerksamkeit darauf
lenken.
FazitEin gelungenes Konzept für rhythmisch-metrische Unterweisung liegt erst dann vor, wenn einerseits die Verwobenheit der zeitlichen Gestaltungsmerkmale (Dauern, Akzentuierungen, Proportionen) verinnerlicht und andererseits ein breites Wissen um das Verhältnis von Mensch und Zeit (physiologisch, psychologisch) gewährleistet ist. Hilfreich für die Gestaltung konkreter Lernschritte ist eine enge Anlehnung an das Wissen um die Entwicklung von Sprache und Bewegung als anthropologisch fest verankerte, rhythmisch geprägte Verhaltensbereiche. Dieses gilt für den Musikunterricht mit verschiedenen Altersstufen und besonders auch im therapeutischen Kontext. Gerade in Problemsituationen ist ein fundiertes Konzept auf entwicklungspsychologischer Grundlage unverzichtbar. Kapitel 9 wird entsprechende Anregungen für die Praxis darstellen. |