Viertelnoten als
›ta‹ benannt, das Achtel-Paar als ›titi‹, die Halbe als ›ta-o‹ (oder ta-a) usw. Ein an
Kodály angelehntes, besonders im Umfeld von Elementarer Musikpädagogik bekanntes
System beinhaltet folgende Rhythmusnamen:
Rhythmussprache nach Kodály
Ein anderes System setzt die Zählzeit (egal, ob Viertel, Achtel oder Halbe) mit dem ›ta‹ gleich, die nächstkleineren Unterteilungen sind als ›tate‹ und ›taffateffe‹ bezeichnet. Lange Werte ergeben sich aus einer entsprechenden Aneinanderreihung wie ›ta-a‹, ›ta-a-a‹ usw. (vgl. Rennicke 1994). Egal, für welches System Unterrichtende sich entscheiden, die Vorteile liegen auf der Hand:
Die gewonnene Anschaulichkeit erstreckt sich dabei nicht auf die plakativ-visuelle Ebene, sondern auf das lautliche Erklingen und die körperliche Spürbarkeit des Ausführungsprozesses. Über eines darf allerdings im Umgang mit Tondauer-Sprachen nicht hinweg gesehen werden: auch hier geht es darum, Verhältnisse zu wahren, Dauern miteinander in Beziehung zu setzen: Ein ›ta‹ ist doppelt so lang wie ein ›ti‹ oder halb so lang wie ein ›tao‹. In dem Augenblick, wo diese Umstände aus dem Unbewussten in den Blickpunkt gerückt, thematisiert und verbalisiert werden, kommt wieder die Fertigkeit des Rechnens ins Spiel. Grundsätzlich sind jedoch viele rhythmusbezogene musikalische Aktivitäten denkbar, die auf Notierung bzw. Verbalisierung von Proportionalitäten verzichten (vgl. die Abschnitte 9.5, 9.6, 9.7). Wie im vorliegenden Zusammenhang immer wieder betont wurde, agiert der Mensch auf den Ebenen von Sprache und Körperbewegung von Lebensbeginn an rhythmisch. Von Geburt an verfügt jedes Wesen über ein intuitives, biologisch verankertes ›Wissen‹ um rhythmische Zusammenhänge. Diese impliziten Fähigkeiten gilt es zu stärken, bevor eine Klärung auf intellektueller Ebene angestrebt werden kann. Intuition statt RationalitätErst um das zwölfte Lebensjahr herum liegen notwendige kognitive Strukturen vor, die einen souveränen Umgang mit rhythmisch-metrischen Sachverhalten |