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Zusammenhang mit dem
Prinzip von Taktschwerpunkten ist jedoch die Tatsache, dass es unterschiedliche
Gewichtungen innerhalb der Betonungsstruktur gibt: »im 4 4-Takt ist die erste Zählzeit
schwer, die dritte halbschwer, die zweite und vierte sind leicht.« (Großmann 204,
S. 15).
Metrum im Sinne von GleichabständigkeitBemerkenswert ist, dass die Lehrwerke eine weitere Zuschreibung der musikalischen Alltagssprache zum Begriff des Metrums ignorieren oder gar negieren: als Metrum wird in der Musik(pädagogik) die Folge gleichabständiger Ereignis- bzw. Bezugspunkte bezeichnet. Eine Folge regelmäßiger Klatschbewegungen ist umgangssprachlich ein Metrum. Hempel ist allerdings folgender Meinung: Oft wird der Begriff Metrum unzutreffend synonym mit Puls benutzt, wie es die Bezeichnung Metronom suggeriert: Das Metronom liefert einen Puls, aber kein Metrum. (Hempel 1997, S. 89f., Kursivdruck im Original). Hier werden – vermutlich um den komplexen historischen Umständen der Verwendung des Begriffs Metrum gerecht zu werden (vgl. Kapitel 3) – die Augen verschlossen vor den Gegebenheiten musikalischer Umgangssprache. Noch dazu erscheint der Verweis auf den Puls deshalb nicht ideal als Synonym für das Phänomen von Gleichabständigkeit (Isochronie), um das es hier geht, da im Kapitel 4 gezeigt worden war, dass der Herzschlag mit Systole und Diastole aus zwei unterschiedlichen Qualitäten zusammengesetzt ist, also schon eine Struktur aufweist. Besser geeignet sind Bezeichnungen wie Schlag (im Englischen Beat) oder Grundschlag. Dass die Anwendung des Begriffs Metrum auf gleichmäßige Grundschläge lebendigen Sprachgebrauch spiegelt, mögen drei Zitate aus dem musikpädagogischen Umfeld belegen. So spricht Wilfried Gruhn (2003) vom »regelmäßige[n] Puls in der Musik, den wir ›Metrum‹ nennen« (ebd., S. 89) – und meint mit ›Puls‹ vermutlich Grundschlag. In einem Stundenbeispiel für den Rhythmikunterricht heißt es unter der Überschrift ›Rhythmusmaschine‹: Ein Grundschlag (Metrum) wird vom Leiter oder einem Teilnehmer vorgegeben und von einem Spieler konstant beibehalten. Nacheinander setzen nun die Spieler der Gruppe A mit einfachen rhythmischen Motiven ein, wobei der erste die Taktart bestimmt. (Frohne 1992, S. 187). Das Zitat macht deutlich, dass – noch bevor eine Schwerpunktsetzung (»Taktart«) stattfindet – ein Metrum im Sinne von Regelmäßigkeit besteht. Marion Saxer (1998) schildert Robert, einen Schüler, der »weder in der Lage war, einen einfachen Rhythmus nachzuklatschen, noch klatschend das Metrum zu halten.« (ebd., S. 12). Auch Saxer versteht unter einem Metrum zunächst einmal eine Gleichabständigkeit, auch wenn sie im folgenden Zitat den Begriff ›Puls‹ wählt, meint sie vermutlich eine Regelmäßigkeit ohne Betonungssetzung; Gleichabständigkeit als zugrunde liegendes Gerüst, darauf bezogene Dauern eines Rhythmus und zusätzliche Schwerpunkte nennt sie als nebeneinander existierend:
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