- 86 -Langdale, Mary Agnes / Macpherson, Stewart: Frühe Beiträge zum Musikhören 
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nachzulesen.[1] Im übrigen wurde die inhaltliche Gestaltung des Musikunterrichts der höheren Schule bis zu diesem Zeitpunkt wesentlich der Einsicht und dem Können des Musiklehrers, der in der Regel ein - wie auch immer - ausgebildeter Musiker war, überlassen.

Es ist kaum zu verkennen, daß die Diskussion des "Musikhörens" in England derjenigen in Deutschland um einiges voraus war. Im Vergleich ergeben sich für den Schulmusikunterricht beider Länder mehr gravierende Unterschiede als Übereinstimmungen. Hier wie dort wird die Frage des "Musikhörens" zunächst auf die höhere Mädchenbildung bezogen. Anders als sein deutscher Kollege kann der englische Musiklehrer dagegen (nicht nur in den Höheren Schulen für Mädchen) auf ein besser entwickeltes Tonbewußtsein aufbauen. Hier wirken sich die Erfolge der Tonic Sol-fa Bewegung unmittelbar aus. (Vgl. J.Sp. Curwens Betroffenheit angesichts des großen Zeitaufwands für Einzelstimmproben "nach dem Gehör".) Für den Bereich der höheren Mädchenbildung kommt die enge Verzahnung von Klassen- und instrumentalem Einzelunterricht hinzu, -zumindest in den "besseren" Schulen, die als Boarding Schools dem Public School-Ideal nacheiferten. Obwohl Macpherson dieses Thema verallgemeinernd anspricht, sind seine Hinweise auf die Unterrichtspraxis zunächst doch an dieser Schulform orientiert.[2] Hier gehört der Instrumentalunterricht zum fakultativen Lehrangebot, zumindest aber zu den erwünschten privaten Ergänzungen. Insbesondere der Klavierunterricht ist zugleich Gegenstand der Kritik (beider Autoren), wie auch geeigneter Anknüpfungspunkt für die musical appreciation-Bewegung.

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[1] Vgl. S. 85, Anm. 3

[2] Es ist bei der Übertragung des englischen Textes gelegentlich schwer zu entscheiden, ob im Zusammenhang mit allgemeinen Aussagen von Schülern/Schülerinnen oder Lehrern/Lehrerinnen die Rede ist. Konkrete Äußerungen zur Schulpraxis beziehen sich bei beiden Autoren jedoch immer auf höhere Mädchenschulen mit deren zumeist weiblichem Lehrpersonal.


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