- 77 -Langdale, Mary Agnes / Macpherson, Stewart: Frühe Beiträge zum Musikhören 
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B.- Gehörbildung. (a) Musikdiktat mit höherem Anspruch, sowohl Rhythmus als auch Tonhöhen, getrennt und zusammen. Das Tonhöhendiktat sollte jetzt jede einfache Tonfolge, Leiterausschnitte und Arpeggios enthalten.


(b) Grundlagen der Musik, einschließlich rhythmische Gruppierungen, Leiteraufbau usw. Es sollte dafür Sorge getragen werden, daß sich solche Lehrinhalte an das Ohr richten und sich nicht lediglich in eine Angelegenheit von Kreide und Tafel auflösen. Es sollten weitere Experimente mit dem Erkennen leichter Akkorde gemacht werden, wie die Unterscheidung von Dreiklängen und dem Dominantseptakkord, usw.


C.- Musikhören.[1] Hier sollte der Lehrer der Klasse vorspielen und interessante und kluge Kommentare zum Charakter, zur Form usw. der ausgewählten Stücke machen. Solche Stücke werden notwendigerweise stilistisch einfach und leicht verständlich sein. Ein guter Anfang kann mit solchen Dingen wie den leichteren Nummern aus Schumanns "Album für die Jugend", Schuberts "Moments musicaux", einigen der leichteren klassischen Tänze (Gavotten, Bouréen usw.) von Händel und Bach und einigen einfachen Menuetten aus Sonaten oder Symphonien von Haydn und Mozart gemacht werden.


*** Es ist von höchster Bedeutung, daß die Schüler dazu gebracht werden, die geistige Wirkung [mental effects] der verschiedenen Kadenzen, einfacher Modulationen zur Dominante oder zum parallelen Moll usw. nachzufühlen. Zu solchen Punkten sollten der Klasse regelmäßig vorsichtig hinleitende Fragen vorgelegt werden. * 

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* Der Lehrer muß für diesen Klassenunterricht folgende Qualifikationen haben: - (i) Eine gute Klaviertechnik, aber nicht notwendigerweise exzessive oder gar brilliante Fähigkeiten zum reinen Vortrag. Die Stücke werden, wie angedeutet, in der Regel mehr oder weniger einfach sein, aber sie müssen wirklich gut gespielt werden, z.B. mit klarem Anschlag und verständigem Stil. (ii) Musikalische Breite ist nötig, um den Lehrer in die Lage zu versetzen, der Klasse einfühlsame und erhellende erklärende Kommentare zur Musik geben zu können.

[1] "Musikhören" entspricht nicht völlig dem "musical appreciation"- Begriff des Originals. Vgl. Nachwort.


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