- 72 -Langdale, Mary Agnes / Macpherson, Stewart: Frühe Beiträge zum Musikhören 
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müssen, wie Harmonielehre usw., ständig gegen eine "Mauer" schlechten Hörens angehen müssen, was neun Zehntel unserer Anstrengungen wirkungslos macht, mit solchen Studien musikalischen Sinn und Sensibilität zu entwickeln.


Ich plädierte in meinem früheren Artikel [1] für die Einrichtung von Kursen, - besonders in Schulen -, in denen ein befähigter Lehrer den Schülern vorspielen und ihnen gleichzeitig eine verständliche und kluge Einführung in Form und Charakter der Musik geben sollte, - wie z.B. musikalische Motive in Phrasen und Sätze verarbeitet und dann wiederum in den vollständigen und ausgewogenen Plan des Ganzen eingebaut werden, usw.


Ich halte solche Kurse für außerordentlich wertvoll und ich werde zu diesem Gegenstand später mehr sagen. Ich erwähne es hier nur, um die Tatsache festzumachen, daß der Nutzen dieser Kurse von einem vorausgehenden Hörtraining abhängt. Es würde den Lehrer in die Lage setzen, die Aufmerksamkeit der Schüler auf solche Dinge zu lenken, wie die hauptsächlichen Kadenz-Formen und ihre geistige Wirkung [mental effects][2], die einfacheren Modulationen, Imitationen, Sequenzen und die vielen interessanten Punkte, die in den besten Werken im Überfluß vorkommen und deren genaues Erfassen für ein wirkliches Verständnis der Musik notwendig ist.


Wenn ich einen Lehrgangsvorschlag für Schulklassen anbiete, dann bin ich mir völlig darüber im klaren, daß die Bedingungen in verschiedenen Schulen unterschiedlich

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[1] Der Artikel vom Mai 1908 enthält diese Passage nicht, wohl aber der - nicht zu dieser Reihe gehörende - Artikel vom Juni 1908.(W.H.)

[2] Der Begriff 'mental effects' hat in der englischen Musikerziehung eine Vorgeschichte, die auf John Curwen (nach 1848) zurückgeht. Curwen bezeichnete damit - auf Anregung Jue de Bernevals - die Charakteristik einzelner Skalenstufen/-töne.(W.H.)


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