für notwendige Übungen erübrigte Zeitaufwand zum Erwerb von irgend etwas wie einem erträglichen Grad von Spielgeschick absurd unangemessen sein.

Müssen wir solche Schüler dann vollständig von der Musik abschneiden? Sicherlich nicht. Abneigung oder Unfähigkeit zum Erlernen des Klavierspiels kann kaum als Beweis für Unmusikalität oder für einen Widerwillen gegen Musik verstanden werden. Wir schließen Schüler nicht davon aus, Bekanntschaft mit Literatur zu machen, wenn sie sich als unfähig zum Rezitieren oder zum Schreiben eigener Verse erweisen. Warum hungern wir sie dann musikalisch aus, einfach, weil sie sich aus vergleichbaren Gründen als unfähig erweisen, mit irgendwelchen Erfolgsaussichten die Musikliteratur auf dem Klavier zu reproduzieren? Schließlich ist in literarischen Studien die Literatur selbst die wichtige Sache, mit der der Schüler in Berührung kommen muß; es macht für den Bereich der Werkbetrachtung ["so far as appreciation goes"] verhältnismäßig wenig aus, ob der Schüler vor einer Zuhörerschaft rezitieren kann oder nicht. Das gilt sicherlich auch für die Musik. Was wir brauchen, ist ein verstehender Zugriff auf die Musik selbst. Ich bin überzeugt, daß wir niemals eine Gesellschaft intelligenter Hörer schaffen werden, die in der Lage wären, in irgendeinem Differenzierungsgrad die Werke einzuschätzen, mit denen sie in Konzerten und zu anderen vergleichbaren Gelegenheiten in Berührung kommen, bis wir erkennen, daß der Unterricht aus etwas mehr bestehen muß, als aus den fruchtlosen Kämpfen mit der Tastatur, die zur Zeit in vielen Schulen und Familien als Musikerziehung durchgehen.

Aus Sorge, mißverstanden zu werden, wiederhole ich noch einmal mit Nachdruck, daß ich in keinem Sinne guten Instrumentalunterricht unterbewerte. Für jene, die