Der einzige Punkt dieses Planes für den Klassenunterricht, der noch Aufmerksamkeit erfordert, ist die Teilnahme an regelmäßigen Kammermusikaufführungen für Klavier und Streicher, wo die Gelegenheit gegeben ist, das im Klassenunterricht erworbene Wissen durch Hören vollständiger Werke in größeren klassischen Formen zu erproben. Diese Darbietungen sollten während der Wintermonate an freien Nachmittagen stattfinden, und die Programme sollten sorgfältig ausgewählt sein, um einen weiten Bereich klassischer und zeitgenössischer Musik abzudecken. Es sollten kurze Erläuterungen gegeben werden; die Hauptthemen sollten vorher durchgespielt werden; es ist auch besser, wenn dieses Werk - falls möglich - vom Klassenlehrer behandelt wird, so daß die Geschlossenheit des ganzen Lehrplans erhalten bleibt. Es ist vermutlich klug, zuerst jedes Teilstück größerer zeitgenössischer Werke vorzustellen und das ganze Werk zurückzuhalten, bis die einzelnen Sätze vertraut sind. Die Darbietung des ganzen Programms kann im ungeschulten Geist Konfusion und Müdigkeit erzeugen und so den eigenen Gegenstand zunichte machen. Allerdings kann die ältere Musik vorgetragen werden wie sie ist, da sie einfacher und kürzer ist. Es sollte darauf geachtet werden, daß in diesen Programmen ein guter Anteil Kammermusik enthalten ist, der innerhalb der Grenzen der eigenen Darstellungsmöglichkeiten der Schüler liegt. Corelli, Haydn, Mozart, Purcell und viele andere habe viel wundervolle Musik hinterlassen, die man sehr selten im Konzertsaal hört, die das bestmögliche Anschauungsmaterial darstellt und die größtenteils für die Amateure jener Zeit geschrieben wurde. Die zeitgenössischen Beispiele sollten so ausgewählt sein, daß sie den größtmöglichen Ausblick über das ganze Feld der Komposition bieten. Alle so verschiedenartige Schulen, wie die russische, die moderne französische, die skandinavische