umgekehrten [invers] Sinne benutzt, auf die Gefahr der völligen Unverständlichkeit hin. Musik ist unbestritten das geeignetste Medium für den Gedanken, der nicht durch die Sprache ausgedrückt werden kann, und wir können den geheimsten Inhalt aller Erkenntnis [vision] gut als Musik bezeichnen." In einer Diskussion über die Stellung der Musik unter den Künsten, war ich kürzlich erstaunt zu hören, daß ein fähiger und interessanter Sprecher als Argument gegen die Überlegenheit der Musik anführte, daß ihr die in der Dichtung mögliche endgültige Artikulation des Gedankens fehle. Die meisten von uns erkennen völlig, daß die höchste Form aller menschlichen Gedanken in Worten vollkommen unartikulierbar und unausdrückbar wird. Alle großen Geister der Literatur haben dieses klar gefühlt:- Newman, St.Augustin, Shakespeare, Dante und Browning sind höchst sensibel gegenüber der Tatsache gewesen, daß Musik beginnt, wo die Sprache scheitert. Die große Unklarheit Brownings selbst ist ein überzeugendes Zeugnis für die außerordentliche Schwierigkeit, große Gedankentiefe in gewöhnlicher Sprache auszudrücken. Herbert Spencer teilt uns seine Überzeugung mit, daß Musik am Ende eine gemeinsame Sprache der Menschheit für den Gedanken- und Gefühlsaustausch werden wird und daß es ganze Zeitalter der Literaturentwicklung gebraucht hat, um eine weit höhere und viel perfektere Form der Sprache hervorzubringen. Was immer sein mag, Tatsache bleibt, daß wir kein Recht haben, anderen Unrecht zu tun, weil wir selbst Unrecht erlitten haben. Ich bin überzeugt, daß wir das tun, wenn wir unseren Kindern einer eingefahrenen Tradition wegen den Schlüssel zur großen Schatzkammer der Musik verweigern, die ihr rechtmäßiges Erbe ist.