vorbereitungshilfen für junge Lehrer.* Wir haben in der Musik heute nichts, was mit der enormen kritischen Literatur, die es in Gestalt von Kommentaren hervorragender Gelehrter und Spezialisten zu Dante, Shakespeare und das ganze Feld derartiger großer Dichter gibt, zu vergleichen wäre. Die Nachfrage wird, wenn sie aufkommt, vermutlich das Angebot hervorbringen, und Werke dieser Art, die zusammen mit jeder guten Notenedition genutzt werden könnten, würden dann von dem größtmöglichen pädagogischen Wert sein. Zum Beispiel würde eine solche Aufarbeitung der Beethoven-Sonaten eine gute Biographie und mehrere kunstkritische Kapitel über den Komponisten, über sein Umfeld usw. und zur Entwicklung der Sonatensatzform enthalten. Danach käme ein Kapitel über jede Sonate mit Satzanalysen, gefolgt von einem sorgfältigen Kommentar zu allen Punkten von musikalischem Interesse, wie sie im Text vorkommen. Eine gleichsinnige oder kontrastierende Behandlung eines jeden solchen Punktes sollte aus anderen Werken und von anderen Komponisten zitiert werden. Beachtung sollte eher solchen Dingen von musikalischem, ästhetischem und historischem Interesse geschenkt werden, als dem endlosen Vergleich von Texten und der Diskussion musikalischer Verzierungsdetails, die viel eher ins Museum als in die Schule gehören. Viele Dinge dieser Art werden natürlich von den besten Lehrern im Klavier-Einzelunterricht gemacht, - und in den kommentierten Ausgaben von Bülows, Busonis und vieler anderer. Aber es muß dann notwendigerweise der Interpretation soviel Beachtung geschenkt werden, daß es viel besser ist, das musikalisch-kritische Studium dieser Art vollständig zum Gegenstand des Klassenunterrichts zu

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* N.B. Mr.Stewart Macpherson, der bekannte Theoretiker, bereitet eine Arbeit in ähnlichem Sinne vor.

[In M.A.Langdales Einschätzung Macphersons als "Theoretiker", liegt u.U. einer der Gründe für das ungewöhnliche Verhältnis beider Autoren zueinander. Vgl.die Nachbemerkung S.82 ff] (W.H.)]